In aller Kürze
• Fünf Bands, ausschließlich eigener Sound
Bruchsal, 20.09.25 | Mit satten Gitarrenriffs, klarer Haltung und entspannter Wiesenatmosphäre ist das „Saalbach Sounds Festival“ am Samstag in seine erste Runde gegangen. Über 300 Besucher feierten bei spätsommerlichen Temperaturen auf dem Gelände des CVJM am Skatepark – kostenlos, offen, musikalisch vielfältig.
Mit fünf Bands, die auf Coverversionen verzichteten, präsentierte sich das neue Festival handgemacht und überraschend vielfältig.
Das Festival wurde vom Jugendzentrum Southside des Caritasverbandes Bruchsal gemeinsam mit der städtischen Jugendarbeit auf die Beine gestellt. Der Eintritt war frei, Getränke und Essen zu fairen Preisen – das Konzept: musikalische Qualität ohne Zugangshürden.
Den Auftakt machte Nevver, eine junge Band mit klarem Pop-Punk-Profil und Frontfrau, die den Songs emotionale Wucht verlieh. Ihr Sound erinnert an den amerikanischen College-Punk der 2000er, ergänzt durch moderne Pop-Einflüsse. Texte über Schmerz, Mut und Selbstbehauptung trafen direkt ins Ohr. Das Credo „Niemals aufgeben“ zog sich wie ein Refrain durch ihren Auftritt.
Es folgten Jon Doe, deren Musik sich stilistisch zwischen Indie-Funk und Alternative Rock bewegt. Ihre Sets waren geprägt von rhythmischer Dichte, funkigen Gitarren und rohen Vocals. Besonders live entfalteten sie eine raue Tanzbarkeit, die das Publikum schnell in Bewegung brachte.
Die Bühne gehörte an diesem Abend Künstlern mit klarer Handschrift – jeder Act stand für einen eigenen Klang.
Mit Wishing Wells standen Lokalmatadoren auf der Bühne. Ihre Mischung aus Punk, Metal und Indie ist laut, hart und durchdacht. Die Songs kamen mit Wucht, aber ohne stilistische Scheuklappen – oft mit gesellschaftlich geprägten Texten, die Haltung zeigen. In Bruchsal ist die Band längst ein fester Name – das Heimspiel saß.
Attic Stories aus Karlsruhe lieferten fein arrangierten Pop-Punk. Emotionale Texte, melodisch dichte Gitarren und eine klare Gesangsstimme prägten ihren Auftritt. Die Band schafft den Spagat zwischen Verletzlichkeit und Druck – ein Sound, der unter die Haut geht.
Den Schlusspunkt setzte Grell aus Neumünster – ein Hybrid aus Rock, Rap und Gefühl. Die Band kombiniert harte Riffs mit eindringlichem Sprechgesang, bleibt dabei textlich präzise und nahbar. Ihre Songs erzählen von Widerspruch, Aufbruch und Haltung – kraftvoll und ohne Umwege.
Festivalflair zwischen Skatepark und Wiesenrand: Das „Saalbach Sounds“ traf den Ton – auch jenseits der Bühne.
Die Gäste lobten die Qualität der Musik ebenso wie das offene Setting. Pavillons, Picknickdecken, lockere Gespräche – und immer wieder Bands, die mit eigenen Ideen statt gecovertem Einheitsbrei überzeugten. Yannick Geckler, Leiter des Jugendzentrums Southside und Mitorganisator, zeigte sich am Abend sichtlich zufrieden: „Wir wollten jungen Bands eine Bühne bieten – und den Leuten einen Ort, wo Musik wieder live spürbar wird.“
Nevver – female-fronted Pop-Punk
Wishing Wells – Punk, Metal & Indie aus Bruchsal
Attic Stories – emotionaler Pop-Punk aus Karlsruhe
Grell – Rap-Rock mit Haltung aus Neumünster
Jon Doe – Indie-Funk
Bild: Stefanie Höflein
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