23.04.2021 | Mit Drohne und Wärmebildkamera Rehkitze vor Mähdreschern und Mähwerken retten
Wolfgang Schuster ist schon seit vielen Jahren leidenschaftlicher Drohnenpilot. Jedes Jahr versorgt er seine Graben-Neudorfer Nachbarn mit Luftbildern für Kalender und Postkarten. Doch irgendwann wurde ihm die einfache Hobby-Fotografie aus der Luft zu langweilig. Dann stieß er auf die vielen bundesweiten Rettungsprojekte für neugeborene Rehkitze. „Das muss doch auch in unserer Region möglich sein!“, dachte er sich.
Die Drohne als Lebensretter
Eine Drohne hat er schon, doch für die Rehkitz-Rettung ist vor allem ein entscheidender Faktor wichtig: Eine Wärmebildkamera. Denn mit dem bloßen Auge sind die kleinen Rehe auch aus der Luft nicht zu sehen.
Hilfesuchend wandte er sich an die Graben-Neudorfer Facebook-Community und binnen kürzester Zeit war durch ein kleines Crowd-Funding-Projekt genug Geld beisammen, um das teure technische Gadget zu kaufen. Wir begleiteten Wolfgang Schuster bei einem Testflug, um uns den Drohnenflug und die Aktion einmal genauer anzuschauen.
Der Tod durch das Mähwerk
Rehkitze werden von ihrer Mutter kurz nach der Geburt im hohen Gras der Wiesen abgelegt, um sie dort vor Fressfeinden zu verstecken. in den ersten zwei Wochen besitzt das kleine Reh jedoch noch keinen Fluchtinstinkt, weshalb es nicht vor den Mähmaschinen der Landwirte flüchtet. Jagdpächter Rolf Hager hat ein besonderes Herz für Wildtiere und erklärte uns vor Ort, was der sogenannte „Drückinstinkt“ bei neugeborenen Rehkitzen ist. Außerdem klärte er auf: Wer ist eigentlich für das Kitz verantwortlich? Der Jäger oder Förster, in dessen Wald es lebt oder der Landwirt, auf dessen Feld es sich versteckt?
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