„Ich brenne dafür, Bretten voranzubringen!“ – Interview mit künftigem OB Nico Morast

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Nico Morast wurde im Juli 2024 zum neuen Oberbürgermeister von Bretten gewählt. Der 39-jährige Christdemokrat erhielt 65,57 Prozent der Stimmen. Damit gelang dem bisherigen Bürgermeister von Massenbachhausen gleich im ersten Wahlgang der Sieg.

25.09.2024 | Der Wahlsonntag und die darauffolgenden Zusprüche und Angebote scheinen den neuen Oberbürgermeister positiv zu überwältigen. Da er bis um 1. Oktober noch die Verantwortung seines Amtes in Massenbachhausen trage, konnte er bis zu diesem Zeitpunkt auch nicht alle diese Glückwünsche beantworten. Morast spricht von einem wahnsinnigen Vertrauensbeweis der Bürgerinnen und Bürger von Bretten. Überzeugen möchte der 39-Jährige mit einem bürgernahen, präsenten Stil.

„Ich brenne dafür, Bretten voranzubringen und lade alle ein, da mitzumachen.“

Offenbar legt er besonders großen Wert auf die Zwischenmenschlichkeit und die gemeinsame Zusammenarbeit. Außerdem habe er eine riesengroße Liste, die er nach und nach abarbeiten werde, wobei die Gartenschau scheinbar ein sehr zentraler Punkt oben auf der Liste ist.

„Eine Gartenschau ist nur dann eine städtebauliche Entwicklungschance, wenn auch danach ein Mehrwert für Ökologie, Nachhaltigkeit, aber auch für die Bevölkerung vor Ort bleibt.“

Morast beteuert die Dringlichkeit des „Vollgas geben“, obwohl die letztendliche Entscheidung dem Gemeinderat obliege. Das Problem rund um die Gartenschau stelle die Verkehrsbelastung dar. Der Verkehr werde bis zur möglichen Gartenschau nicht aus der Stadt sein, da unklar sei ob und wann die eigentlich geplante Umgehungsstraße überhaupt komme. Allerdings scheint es ein Mobilitätskonzept zu geben, das den Planern zufolge aber keine Ideallösung sei. Morast erwähnt zudem die Vorantreibung der örtlichen Stadtentwicklung, was jedoch nur wirklich im Zusammenhang mit der Sicherheit des Bestehens der Umgehungsstraße geplant werden könne. Außerdem sei die Gartenschau viel zu wichtig, um im Amt verborgen zu bleiben: Es gehe darum die Arbeit zu bündeln, zu kanalisieren und den übergeordneten Behörden vorzustellen. Zusammensetzen mit den Planern, mit dem Gemeinderat, mit den zuschussgebenden Stellen und dann Vollgas fahren, müsse man, gemäß dem ehemaligen Bürgermeister aus Massenhausen.

Morast bestätigt erneut seinen nahbaren Stil mit mehr Transparenz und Offenheit, den er aufrechterhalten will. Mit gutem Beispiel vorangehen und Bretten voranbringen – dafür brennt der 39-Jährige. Die Stadt mit ihren neun Stadtteilen und deren individuelle Identität, will er selbstverständlich in der Gesamtheit sehen.

„Ich habe im Wahlkampf immer schon deutlich gemacht, dass ich für mehr Transparenz, mehr Offenheit und für einen nahbaren Stil stehe.“

Der neue Oberbürgermeister aus Bretten schätzt die Ortschaftsräte und Ortsvorsteher absolut wert, die in den Ehrenämtern vieles leisten, was im Hauptamt gar nicht alles möglich wäre, so Morast. Aus eigener Erfahrung als jahrelanger Ortschaftsrat und auch stellvertretender Ortsvorsteher in Großvillars, bringt er die Wichtigkeit dieser Multiplikatoren zum Ausdruck, da nur diese wissen, was die Bürgerinnen und Bürger wirklich bewege. Nur so könne man Politik im Sinne dieser machen.

Enthusiastisch erzählt Morast von seiner Zeit als jugendlicher Fußballer im VfB Bretten und TSV Rinklingen. Aktuell ist er nach 20 Jahren immer noch Betreuer beim Deutschen Fußballbund, da er den Menschen auch etwas geben möchte und er sich gerne für Andere einsetze. Das Amt des (Ober-)Bürgermeisters stelle im Grunde die Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort dar.

„Nur wenn ich weiß, was vor Ort wichtig ist, was die Bürgerinnen und Bürger bewegt, dann kann man auch eine Politik im Sinne der Bürgerinnen und Bürger machen.“

Morast gibt zu erkennen, dass es in der Tat immer mehr Gesetze und Verordnungen auf Landesebene gäbe, was dann an der Basis umgesetzt werden muss. Jedoch erzählt er von Ermessenspielräumen und dass man diese je nachdem im Sinne der Bevölkerung innerhalb des gesetzlichen Rahmens ausschöpfen kann. Wochenmarkt und Vereinsfeste – auch auf diesen ist Morast gerne am Start und erreicht dort viele Leute.

Auch dem Peter & Paul-Fest als immaterielles Weltkulturerbe ist er mehr als positiv gestimmt und behauptet, er wünsche sich über die vier Tage Peter & Paul-Fest hinaus mehr DNA dieses Festes das ganze Jahr über.

Seine These allerdings: Bretten ist mehr als Peter & Paul.

Von der Innenstadt und der Historie, bis zum Miteinander der Menschen sei Bretten eine vielfältige Stadt, die sich durch die herausragenden Veranstaltungen mit überregionalem Charakter auszeichnet. Morast hofft, dass sich der VfB Bretten in der Verbandsliga halten kann, behauptet aber auch, dass der Verein deutlich mehr sei. Darüber hinaus lobt der ehemalige VfB-Spieler die großflächige Besetzung der Jugend- und Herrenmannschaften im Fußball und bedankt sich für das ehrenamtliche Engagement für Sport und Gemeinschaft. Abschließend freut sich der neue Oberbürgermeister auf die anstehende Wahlparty mit all seinen ehrenamtlichen Unterstützern und zeigt große Dankbarkeit, denn:

„Alleine ist man niemand.“

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