Erfrischend und authentisch: Diskussionsabend mit der BR-Journalistin Julia Ruhs in Bretten

Bretten, 28.11.2025 | Wer einmal wissen wollte, weshalb der Öffentlich Rechtliche Rundfunk (ÖRR) im Tunnelblick verhaftet ist und wie er dennoch vielleicht aus diesem wieder herausfinden könnte, der war bestens aufgehoben beim Gespräch mit Julia Ruhs in Bretten am Freitagabend.

Von Hubert Hieke

Ruhs, sicherlich eine der derzeit gefragtesten Journalistinnen des ÖRR, war auf Einladung der Jungen Union Karlsruhe-Land, CDU Bretten und des CDU-Landtagsabgeordneten Ansgar Mayr zu einem Gespräch in den vollbesetzten Saal der Brotbotschaft in Bretten gekommen. Und ihr Auftritt in Form eines Dialogabends mit dem Abgeordneten Mayr und der Moderatorin Maria Dik war kurzweilig und recht aufschlussreich.

Die „bekannteste Stimme des konservativen Journalismus“, wie die Süddeutsche Zeitung Ruhs kürzlich beschrieb, und Autorin des Spiegel-Bestsellers „Links-grüne Meinungsmacht“ wollte sich aber nicht mit den Kontroversen um ihre vielbeachteten Fernsehreportagen aus konservativem Blickwinkel, die beim NDR und intern unter den meist links-grün orientierten Journalistenkollegen heftigst kritisiert wurden, aufhalten. Viel lieber richtete sie den Blick nach vorn und adressierte das ihrer Meinung nach generell verengte Spektrum der gegenwärtigen bundesdeutschen Debattenkultur. Dabei ging es um die Frage, was im ÖRR schiefläuft und ob nicht nur dort eine eher linksorientierte Meinungsmacht besteht. Diese und viele weitere Fragen standen im Fokus und Ruhs erfrischende Ausdrucksweise sowie ihr unverstellter Blick auf die ihrer Auffassung nach verengte, oft linkslastige Medienlandschaft, den Mangel an journalistischer Bandbreite und die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung stimmten einige der Zuhörer doch recht nachdenklich. Denn Ruhs, die sich nach eigener Aussage in der liberalen Mitte verortet, warnte mehrmals vor einer weiteren gesellschaftlichen Spaltung.

v.l. Julia Ruhs, Moderatorin Maria Dik, Ansgar Mayr (MdL CDU)

Nach dem moderierten Gespräch gab es Raum für Fragen aus dem Publikum. Ruhs sprühte auch dabei vor Energie und wirkte auf die Zuhörer in ihrer unverkrampften Art sehr authentisch. Und wer wissen wollte, ob im ÖRR nur vor Fernsehpublikum oder auch noch in der Kantine gegendert wird (nein!), kam ebenfalls auf seine Kosten.

Für politisch Interessierte war dieser Abend ein Leckerbissen und ein Beitrag zur notwendigen, oft angemahnten Debattenkultur. Nicht wenige Zuhörer vertraten die Meinung, Ruhs unverstellter journalistischer Blick sollte endlich Einzug in den ÖRR halten, auch weil ansonsten die Akzeptanz seitens der Bevölkerung weiter abnehmen werde und ARD und ZDF schwere Zeiten bevorstünden.

Text: Hubert Hieke, Fotos: Ansgar Mayr

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