Heute begrüßt Ulrich Konrad die beiden Gäste Dr. Petra Lücke von der AOK und Bürgermeister Sven Weigt, um über ein besonderes Event zu sprechen: den Wald-Erlebnistag 2024. Die Veranstaltung zielt darauf ab, den Menschen die Bedeutung des Waldes für ihre Gesundheit näherzubringen und gleichzeitig ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schaffen.
VORMERKEN: Spiel und Spaß mit Gesundheit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz verbinden
Dr. Petra Lücke betont die Rolle des Waldes nicht nur als Erholungsraum, sondern auch als entscheidenden Faktor für das Klima und die Gesundheit. Seit 2020 hat die AOK Baden-Württemberg in der Nähe des Waldsportplatzes einen eigenen Auwald angelegt und bietet dort nun vielfältige Aktivitäten an. Sven Weigt, der Bürgermeister von Karlsdorf-Neuthard, unterstreicht die Bedeutung dieser Zusammenarbeit und wie stolz die Gemeinde darauf ist, Teil eines so wichtigen Projekts zu sein.
Besonders hervorzuheben ist die enge Verbindung zwischen den Themen Klimawandel, gesellschaftliche Verantwortung und persönlicher Gesundheit. Das Event soll nicht nur informieren, sondern auch motivieren, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern und aktiver zu werden.
Highlights beim Wald-Erlebnistag 2024
- Waldpuppentheater: Ein zauberhaftes Theaterstück im Wald, das besonders für die kleinen Gäste konzipiert ist und ihnen spielerisch die Bedeutung der Natur näherbringt.
- Leftover-Cooking Workshop: Ein innovativer Koch-Workshop, der zeigt, wie man Lebensmittelreste kreativ und nachhaltig verwerten kann – ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
- Handball-Inklusionsspiel: Ein besonderes sportliches Ereignis, bei dem prominente Handballer zusammen mit Menschen mit Behinderung spielen, um das Bewusstsein für Inklusion und Gemeinschaft zu stärken.
- Biodiversitätsquiz und Baumklettern: Organisiert von ForstBW, können Kinder und Erwachsene ihr Wissen über den Wald testen und dabei den Nervenkitzel des Baumkletterns erleben.
- Radcodierung und Fahrradaktionen: Der ADFC bietet vor Ort die Möglichkeit, Fahrräder codieren zu lassen, und informiert über sichere und nachhaltige Mobilität.
- Pirschpfad: Ein Naturerlebnis-Pfad, auf dem die Besucher die heimische Tierwelt entdecken und ihr Wissen über die Waldökologie erweitern können.
- Gesundheits- und Bewegungstipps: Zahlreiche Aktivitäten rund um Bewegung, gesunde Ernährung und Klimawandel, mit praktischen Tipps für den Alltag.
- Kräuterwerkstatt: Hier lernen die Besucher, wie man heimische Kräuter erkennt und nutzt.
- XXL-Murmelbahn: Ein Spaß für alle Altersgruppen, bei dem Geschicklichkeit gefragt ist.
- Insektenhotel bauen: Ein kreativer Workshop, bei dem kleine Insektenunterkünfte gebastelt werden.
- Waldklassenzimmer: Hier können die Kinder spielerisch mehr über den Wald und seine Bewohner erfahren.
- Schnupperkurs „Achtsam im Wald“: Eine entspannende Einführung in die Achtsamkeitspraxis im Grünen.
Das vollständige Transkript zu diesem Gespräch
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**Ulrich Konrad:** Ja, herzlich willkommen, liebe Zuschauer hier bei uns in den Sparkassenarkaden mit wie immer illustren Gästen. Für ein spezielles, ja, ich hätte eigentlich gesagt Sommerthema, aber es geht dann schon Richtung Sommerende. Aber wie mir die beiden Gäste hier versichern, ist der 29. September und den sollten Sie sich jetzt schon mal merken, ganz sicher ein schöner Tag.
Wir sprechen heute über den Wald-Erlebnistag, den die AOK Mittlerer Oberrhein veranstaltet. Und das macht sie mit großer Unterstützung der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard. Neu, ich muss aufpassen, dass ich nichts falsch sage. Der Bürgermeister, der hier zu Gast ist, wird mich darüber aufklären. Herzlich willkommen, Frau Dr. Petra Lücke von der AOK und Sven Weigt, der Bürgermeister aus Karlsdorf-Neuthard. Und mit Ihnen fange ich gleich an, damit ich den ersten Fehler nicht mache. Wo ist der Wald?
**Sven Weigt:** Sportplatz, genau in der Mitte. Er gehört zur Gemarkung Karlsdorf-Neuthard, der Waldsportplatz vom TV Neuthard, aber genau in der Mitte. Deshalb wollen wir bei Karlsdorf-Neuthard bleiben. Freuen sich alle.
**Ulrich Konrad:** Machen nichts falsch. Sehr schön. Also, das hätten wir geklärt. Die Standortfrage ist geklärt, und die Standortfrage ist auch für die AOK geklärt, Frau Dr. Lücke. Da stützen Sie sich nämlich auf gute Erfahrungen aus 2023. Da hat schon mal so ein Waldsportereignis, muss man sagen, stattgefunden mit großem Erfolg. Da war richtig was los, wir waren nämlich auch selbst da. Was hat Sie überhaupt bewogen, so etwas zu machen? Wald und AOK ist jetzt nicht zwingend die Kombi, aber irgendwie hatten Sie eine Idee.
**Dr. Petra Lücke:** Das ist richtig, Herr Konrad. Wir haben 2020 in der Nähe des Waldsportplatzes des TV Neuthard einen Auwald installiert, sage ich jetzt mal. Wir haben Bäume aufgeforstet, nachgeforstet. Das ist also der AOK-Wald der AOK Baden-Württemberg, weil wir hiermit auch unsere gesellschaftliche Verantwortung unterstreichen. Und dann haben wir gesagt: Mensch, dieses Gelände, das ist so optimal mit einem Waldkindergarten, einem Waldklassenzimmer und einer AOK-Laufstrecke. Und da sind zwei tolle Vereine, die man mit einbinden kann. Wir machen einen Wald-Erlebnistag vor Ort, gerade um das Thema. *Der Wald spielt so eine enorme Rolle für unsere Gesundheit, auch im Hinblick auf den Klimawandel. Der Wald ist erhaltungsbedürftig. Wir wollen alle, dass dieser Wald bleibt, und das spielt eine große Rolle für die Gesundheit.* Und das wollten wir in ein Erlebnis packen für die ganze Familie, und zwar positiv unterstrichen.
**Ulrich Konrad:** Dann sage ich mal, da haben Sie und der Bürgermeister bzw. die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard sich gefunden. Herr Weigt, hat es viel Überredungskunst gebraucht, um zu sagen, wir brauchen den Wald?
**Sven Weigt:** Nein, also die Argumente liegen auf der Hand und wir sind auch stolz darauf, dass die AOK Baden-Württemberg auf uns zukommt. Das ist auch schon eine kleine Auszeichnung. Baden-Württemberg ist groß und es gibt viele schöne Flecken. Aber wenn dieser Platz so passt in diese Kombination, macht uns das stolz und wir werben auch etwas damit. *Diese Kombination aus Wald, Waldklassenzimmer, Waldkindergarten und dem Sportplatz mit der Laufstrecke, das ist unser Naherholungsgebiet und das wollen wir dauerhaft dort erhalten.*
**Ulrich Konrad:** Bevor wir jetzt wie der Blinde von der Farbe spricht, werden wir uns einfach mal den Walderlebnistag 2023 anschauen. Da waren wir nämlich mit der Kamera dabei und haben gesehen, was da los war. Und da war richtig was los. Liebe Zuschauer, schauen Sie mal, von was wir heute reden und lassen Sie sich schon mal inspirieren für den 29. September. Kann es gar nicht oft genug sagen, damit Sie wissen, wo Sie an diesem Tag sicher sind. Schauen wir mal rein.
Jetzt machen wir den Einspieler, der läuft jetzt in der Zusammenstellung. Also sind jetzt nicht die Bilder, das ist nur für uns. So, da läuft jetzt ein Ausschnitt aus diesem großen Beitrag, den wir da gedreht haben. Der war nicht mal eine Minute, okay, oder wie auch immer. Witzig ist der Inhalt. Das sage ich. Ich war, glaube ich, auf dieser Slackline und wurde von zwei Menschen.
**Dr. Petra Lücke:** Wir haben geschätzt. Wir haben ja auch alle Akteure gefragt und haben die Räder gezählt. Wir haben die Autos gezählt. Wir schätzen so 1000 über den ganzen Tag verteilt.
**Ulrich Konrad:** Ja, da komme ich noch drauf. Nicht in der Menge, das ist mal gar nicht so wichtig, sondern wer überhaupt eingeladen hat. Dürfen wir dann noch einen Satz verlieren. So, jetzt kommen wir wieder zurück. Und jetzt wissen Sie, was so ein Wald-Erlebnistag alles zu bieten hat. Und wir sind wieder bei uns im Studio und wollen mal genauer nachfragen, was uns da erwartet. Frau Dr. Lücke, Sie waren auch 2023 vor Ort, einer der Hauptakteure an diesem Ort. Da haben wir uns auch getroffen. Für wen ist denn dieser Tag gemacht?
**Dr. Petra Lücke:** Wir wollen diesen Tag letztendlich für eine breite Zielgruppe öffnen, damit jeder seine Affinität zum Wald stärken kann. Natürlich richtet sich das Programm in erster Linie an die ganze Familie, denn es sind, wir haben es diesmal ein bisschen umgestellt. Wir haben ein Waldpuppentheater installiert, damit man wirklich bei den ganz Kleinen anfangen kann. *Und wir haben vom letzten Jahr auch gemerkt, dass das, was am meisten angenommen wurde, war, dass auf diesem schönen großen Platz, also wir werden auch eine Bewegungswelt dort aufbauen.* Wir wollen, dass Menschen natürlich mit dem Rad und zu Fuß dorthin kommen oder mit ÖPNV. Also das Auto am besten zu Hause lassen, um gleich auch mal hier die Voraussetzungen zu schaffen. Aber alle, die sich positiv dem Thema öffnen – wie kann ich etwas selber tun? Wie kann ich selber meinen ökologischen Handabdruck erhöhen? Denn von dem sprechen wir immer ganz gern, dass man seine eigene Selbstwirksamkeit auch unterstreicht. *Wir sind nicht machtlos gegen den Klimawandel, wir können auch etwas tun. Und das natürlich mit einer positiven Unterstreichung.*
**Ulrich Konrad:** Sie haben da ein ganz komplexes Thema. Das kriegt man fast nicht mit wenigen Worten gefasst. Also zum einen geht es um den Klimawald und Sie sagen zu Recht: Das Auto bleibt daheim, kommt mit dem Rad, zu Fuß, wie auch immer. Und dann haben Sie ja auch das Thema Bewegung, Nachhaltigkeit, gesamtgesellschaftliche Verantwortung angesprochen, also viel mehr, als wir jetzt in dieser Gesprächsrunde hier klären können. Aber ich wende mich dem Bürgermeister zu. Bewegen ist sein Ding. Wir befinden uns jetzt noch in den letzten Zügen Ihres olympischen Sommermärchens. Da geht es auch um viel Bewegung. Also, wenn sich irgendwas bewegt, Herr Weigt, ist was geht dabei?
**Sven Weigt:** Das ist schön zu hören. Also es geht darum, dass Wohlbefinden, körperliche Gesundheit, geistige Gesundheit immer damit anfangen, dass man sich bewegt, davon bin ich fest überzeugt. *Das passt auch zu diesem Thema und wir nutzen natürlich jede Gelegenheit, um Menschen darauf aufmerksam zu machen, aber auch zu animieren und auch zu zeigen, dass das auch Spaß machen kann.* Bewegung macht Spaß. Am Ende tut jeder etwas für seine Gesundheit. Das kann auf vielfältige Art und Weise stattfinden, soll von klein bis alt stattfinden. Und unser olympisches Sommermärchen, Sie haben es angesprochen. Wir haben für die Kleinen das Laufrad- und Bobbycar-Rennen. Wir haben die Senioren dabei gehabt. Wir haben Angebote für den Kinderwagen. Wir haben Spitzensport dabei, mit einem Boxer, der Deutscher Meister war und im Olympiakader dabei ist. Der trainiert am Samstag, und wir haben auch noch einen Triathlon am Sonntag. Also für jeden ist was dabei. Jennifer Mohr hat es organisiert und auch da waren die beiden Turnvereine wieder mit dabei, der TSV Karlsdorf-Neuthard und der TV Neuthard. Also auf die kann ich immer zählen, generell auf meine Vereine.
**Ulrich Konrad:** Zurück zum Wald. Da haben Sie ein Topgelände für die Veranstaltung, die dort von der AOK durchgeführt wird. Schön beschaulich, idyllisch, wie wir sagen: mitten im Wald der Sportplatz. Daher auch der Name. Was sind denn die Gäste, die Sie da ansprechen? Also nicht nur von der Altersgruppe, sondern auch vom Umfeld, von der Region? Kann ich da auch als Bruchsaler noch mal auftauchen oder immer gerne draußen bleiben?
**Sven Weigt:** Das heißt ja, der Walderlebnistag Baden-Württemberg. Also sind alle nicht nur aus Baden-Württemberg eingeladen. Wenn auch jemand Lust hat, der das hört und an der Autobahn vorbeifährt, einfach mal vorbeischauen. Stau gibt es vielleicht am Wochenende, da kann man sich etwas erholen. Also ist jeder herzlich willkommen. Das Thema interessiert ja alle. Um das als Beispiel zu geben: *Dieser Fleck. Wir haben eine ganz kleine Gemarkung und wir haben uns einen kleinen Ort geschaffen, über Jahrzehnte hinweg.
Und wer Lust hat, wie man Wald erleben kann, kann da mal hinschauen. Ausprobieren.*
**Ulrich Konrad:** Jetzt hat er sich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Wenn die alle kommen von der A5, die da im Stau stehen, dann ist die Hütte voll.
**Dr. Petra Lücke:** Es kommt auf das Bewegungsmittel an. *Also da weiträumig einen Parkplatz suchen und dann ein Stück noch laufen. Mobilität ist eine dieser Stellschrauben, dass wir wirklich beim Thema Nachhaltigkeit an der Mobilität ansetzen möchten.* Das ist natürlich auch das Thema der Prävention. Denn Mobilität ist nicht nur wichtig für unseren Körper, für unsere Gesundheit, sondern auch für die Gesundheit. Wenn ich da schon früh ansetze, als Familie auch den Kindern zeige, wie komme ich von A nach B? Und wir kommen ja nachher vielleicht noch auf die Klimaarena zu sprechen. Da kann ich das nämlich ganz schön auch interaktiv gestalten. Was bedeutet das, wenn ich eher zu Fuß gehe, wenn ich eher das Fahrrad nehme, bevor ich CO2 ausstoße und mein Auto benutze? Also da kann man wirklich ganz früh ein Zeichen setzen. Und ja, wir sind offen für alle, die sich dem Thema öffnen wollen und da auch selber täglich ein Stück besser werden wollen.
**Ulrich Konrad:** Also ich habe mir auch andere Themen hier notiert. Nicht nur der Begriff gesellschaftliche Verantwortung. Im Allgemeinen sind das die Themen. Wenn ich jetzt sage: Ernährung im Alter, eine Typisierung, die Sie durchführen, Brillen-Sammelaktion, bewegte Apotheke, Ernährung im Alter. Sind das jetzt Themen, die Sie im Allgemeinen betreffen oder sind es auch Themen, die wir an diesem Tag erfahren dürfen, informieren dürfen, auch ein bisschen was mitnehmen können zu diesen Themen?
**Dr. Petra Lücke:** Man kann dort vor Ort erfahren. Natürlich, das sind jetzt einfach nur Beispiele, die Sie auch genannt haben, wo wir Nachhaltigkeit im sozialen Aspekt, in der sozialen Dimension auch unterstreichen. Und deswegen haben wir an dem Tag ja zum Beispiel auch ein Handball-Inklusionsspiel geplant. Denn diese Dimension von Nachhaltigkeit – also das nun wirklich sozial, gesellschaftlich, aber natürlich auch ökologisch und ökonomisch gedacht – ist bei ganz vielen schon in den Köpfen. Aber das wollen wir halt noch ein bisschen weiter forcieren. *Denn es geht in dem Gesamtkontext eben darum, dass ich so lebe, dass die Zukunft, ich nenne es immer ganz gern enkeltauglich ist. Also, dass es sich für weitere Generationen auch lohnt und sich von der Lebensqualität so ausgestaltet, dass diese Erde gut bewohnt werden kann. Und noch haben wir da gute Chancen, mitzuwirken. Aber wir müssen einfach mehr werden, die das tun.* Es gibt so diesen Aspekt der kognitiven Dissonanz, also dieses: Ich weiß zwar, dass der Klimawandel da ist, aber na ja, vielleicht betrifft es mich noch nicht. Oder vielleicht betrifft es mich doch. Oder vielleicht kommt meine Familie noch gut durch, und wir hier in Deutschland sowieso. So darf man nicht denken. Es geht wirklich um globales Denken. Da darf ich auch nicht nur an den Eisbären denken, der vom Aussterben betroffen ist, sondern daran, dass wirklich Menschen betroffen sind. Das wird irgendwann ein Thema von Krieg und Frieden sein, wenn es nicht eh schon das ist. Und da wollen wir zumindest einen Beitrag leisten, auch als Gesundheitskasse in den ganzen Themen, die wir spielen, was unsere Liegenschaften anbelangt, was die Versorgung anbelangt. Aber mein Hauptpunkt hier ist die Prävention, dass wir da wirklich etwas tun können, wenn wir denn mehr werden, die dies tun.
**Ulrich Konrad:** Also aus Ihren Worten klingt ja die Überzeugungstäterin heraus. Das ist jetzt nicht nur eine Werbeveranstaltung, sondern da geht es wirklich um nachhaltiges Handeln.
**Dr. Petra Lücke:** Es ist ein ernstes Thema, ja, es ist ein Haltungsthema auch und ja, ich bin überzeugt, obwohl auch ich noch in vielen Bereichen Luft nach oben habe. *Aber wenn man mal selber seinen Konsum hinterfragt, wenn man selber auch mal. Ich habe 2023 mir überhaupt nichts zum Anziehen gekauft, keine Schuhe, keine Kleidung, einfach mal, um es zu testen, obwohl ich gerne shoppen gehe. Es geht natürlich auch los, ein bisschen ein Selbstexperiment zu starten, was auch Ernährung anbelangt.* Wir haben das bei der AOK auch forciert. Sie haben vorhin ja auch unsere Brillen-Sammelaktion oder die DKMS-Typisierung angesprochen. Wir möchten natürlich auch im eigenen Haus Menschen mitreißen für das Thema und wir können nicht nach außen propagieren: Bitte verhaltet euch nachhaltiger, wenn wir es innen nicht leben. Und auch da sind wir dran, jeden Tag ein Stück besser zu werden.
**Ulrich Konrad:** Sie sprechen von der Situation, die ich auch genannt habe. Wenn wir uns selbst zurücklehnen und sagen, wir Deutsche, wir Baden-Württemberger, wir Familie, ich alleine rette die Welt nicht. Aber selbst wenn ich sie nicht rette, kann ich für mich selbst ja was Gutes tun. Also dieser Tag dient schon alleine ganz egoistisch vielleicht auch mir in meiner Familie, denn die Angebote, die ich dort mitnehmen kann, bzw. die Informationen, die bringen mich schon weiter. Bleiben wir mal beim Thema Ernährung im Alter. Ein Thema, das mich betrifft. Was erfahre ich denn da?
**Dr. Petra Lücke:** Also wir haben ja auch eine Kräuterwerkstatt vor Ort. Wir haben zum Beispiel auch diesmal einen Vortrag, der Lebensmittel verwendet, die eben kurz vor dem Ablaufdatum stehen. Also das sogenannte Leftover-Cooking. Wir möchten ganz gezielt bei der Ernährung auch darauf schauen. *Denn Ernährung ist eine ganz wichtige Stellschraube in Bezug auf den Klimawandel. Wir ernähren uns teilweise nicht saisonal, nicht regional. Wir kaufen verpackte Lebensmittel, wir fahren mit dem Auto zum Supermarkt. Also auch hier kann man ganz viel über die Produktion, die Haltbarkeit von Lebensmitteln und das Verwerten von Resten lernen. Auch dort werden wir mit dem Thema vor Ort sein und diesen Blick in die Richtung schärfen.*
**Ulrich Konrad:** Jetzt haben Sie mir eine Steilvorlage geliefert für die nächste Frage an Herrn Weigt. Wann waren Sie zum letzten Mal shoppen?
**Sven Weigt:** Kann ich die Ausrede benutzen, dass Männer eher weniger shoppen?
**Ulrich Konrad:** *Lacht* Sie waren mit Ihren Kindern das letzte Mal shoppen?
**Sven Weigt:** Ja, vor zwei Wochen mit meiner kleinen Tochter. Wir waren beim Arzt und haben die Gelegenheit genutzt. Und ich habe ihr eine Kleinigkeit gekauft. Ich gebe zu, ich bin kein Konsumverweigerer.
**Ulrich Konrad:** Also Sie sind nicht der Konsumverweigerer schlechthin, aber die nötige Zurückhaltung dient natürlich uns allen, keine Frage.
**Sven Weigt:** Natürlich hat man so eine Grundsatzdiskussion. Man kann immer ganz groß denken oder mal auch radikal denken und sagen, man macht mal ein Jahr für sich selber was. *Ich glaube, wir werden aber bei dem Tag besonders auch merken, dass viele alltägliche Kleinigkeiten auch schon uns weiterbringen und die auch Sinn machen. Und dann oft gibt es ideologische Diskussionen. Sie haben es auch angesprochen. Jeder sagt, ich kann die Welt nicht retten. Aber das, was wir da auch zeigen, sind auch einfach vernünftige Dinge und so vernünftige Dinge, die dann unsere Eltern und Großeltern früher so gemacht haben, weil sie einfach auch den Wohlstand nicht hatten und das Geld nicht hatten und sich deshalb saisonal ernährt haben, deshalb bestimmte Dinge anders getan haben.* Viele Dinge sind für ältere Menschen selbstverständlich. Ich glaube, wir haben sie auch im Alltag, weil es auch schnelllebiger ist, ein bisschen aus dem Blick verloren. Und da werden wir dann sensibilisieren und viele Dinge einfach wieder normal machen. Also ich kann mich auch noch daran erinnern, dass ich als Kind mit einem Stoffbeutel zum Bäcker gelaufen bin und habe dann das Brötchen in die Tasche machen lassen, weil meine Mutter mir die mit auf den Weg gegeben hat. Machen wir heute nicht mehr. Warum, weiß ich nicht. Aber das mal als ein Beispiel.
**Ulrich Konrad:** Ich bin eine Generation älter, ich habe noch die Milchkanne getragen. *Lacht* Jetzt, Herr Weigt, bringe ich Sie immer in Verbindung mit Bewegung, mit Sport, mit sportlichen Aktivitäten. Da schließt sich aber schon auch der Kreis zum Thema Ernährung, Verhalten. Das greift ja ineinander. *Körperliche Fitness muss ja nicht immer im Hochleistungszentrum enden, sondern es reicht ja auch, wenn man sich fit fühlt, gesund fühlt.* Sind Sie selbst ganz privat orientiert, was zum Beispiel Essen, Trinken, Ernährung angeht? Oder bringt es der Job mit sich, dass man zwischen zwei Telefonanrufen schnell in das süße Stückchen beißt?
**Sven Weigt:** Das passiert mir schon. Also die Gelegenheit ist groß. Gestern war ich bei einem Geburtstag, da konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mal zwei Stück Kuchen zu essen. Ja, also das mache ich dann. Ich bin jetzt kein Mensch, der extrem genau darauf achtet. Aber ich habe auch das Glück, dass das einfach in der Familie bei uns so ist, dass wir uns grundsätzlich gesund ernähren. Und ich muss gar nicht groß drüber nachdenken. *Das passiert einfach vernünftig und es reguliert sich relativ gut. Ein bisschen Glück dabei, dass wir das bei uns so leben können, dass ich es so gelernt habe.* Und auch, wie Sie richtig sagen: Nicht jeder ist gleich,
nicht jeder hat es einfach. Manche haben auch gesundheitliche Probleme, auch genetisch bedingt, einen Rucksack zu tragen. Und da fällt das vielleicht etwas schwerer, sich gut und vernünftig zu ernähren. Oder anders. Das wollen wir auch sagen: Für jeden das richtige Maß finden, auch nicht zu theoretisch machen, sondern so, wie sich jeder wohlfühlt. Auch da wieder. Wenn man es im Alltag einfließen lassen kann, ohne dass man groß drüber nachdenken muss, haben wir schon viel erreicht.
**Ulrich Konrad:** Also wir erwarten nicht nur die dynamischen Supersportler.
**Dr. Petra Lücke:** Nein, und da wollte ich gerade auch ansetzen. Also 46 % unserer Versicherten gehören zur Risikogruppe des Klimawandels. Das heißt, wir haben natürlich sehr viele, die kleinen Kinder, die jetzt beispielsweise die Hitze, die wir jetzt aktuell haben, auch nicht so gut wegstecken, die älteren Menschen, aber auch chronisch Kranke oder Menschen, die der Witterung ausgesetzt sind, exponiert sind. Also wir möchten auch bei dem Thema Klimawandel, Gesundheitsschutz, Klimaschutz, Gesundheitsschutz auch solche Themen wie Hitzeresilienz transportieren. Jetzt wird Ende September der Walderlebnistag wahrscheinlich nicht diese über 30 Grad haben, aber auch. Und dann ist der Mensch ja leider so: Jetzt ist es wieder rum. Wir möchten natürlich schon fürs nächste Jahr wieder ansetzen, denn da merken es denke ich die meisten Menschen, dass der Klimawandel existent ist. An diesen vermehrten Hitzetagen, den tropischen Nächten, die wir haben. Und da ist schon mal auch ein bisschen Leidensdruck da. Und da ist der Mensch halt einfach so, sobald mal auch. Leider bin ich vielleicht auch eher bereit, mein Verhalten zu ändern und hier auch mal mit anzusetzen. Also das Thema werden wir auch mitbringen, Hitzeresilienz zu forcieren und die Menschen zu unterstützen, damit umzugehen.
**Ulrich Konrad:** An der Stelle möchte ich noch mal nachhaken. Das ja, ich muss sagen, das immer präsente Thema Trinken, Trinken, Trinken hört man, egal wo man ist, beim Arzt, in der Gesprächsgruppe, im Fernsehen, im Radio, trinken, trinken, trinken und trotzdem tun wir es nicht, weil, weil man das Verlangen gar nicht verspürt. Das ist ein Problem, das glaube ich auch im Alltag häufiger auftritt. Kann man so etwas üben? Kann man sich ja zwingen oder muss man sich zwingen? *Oder gibt es Ernährungstipps, wo man sagt, wenn es piepst, wir haben ja alle ein Handy, dann musst du trinken, für ganz praktische Dinge, um nicht, wie sagt man, dehydriert, glaube ich, zu werden?* Gibt es so was? Und das kommt ja gerade mit der zunehmenden Hitze und im Alter natürlich verstärkt.
**Dr. Petra Lücke:** Sie haben es angesprochen, ja, das Durstempfinden ist einfach nicht mehr so gegeben, wenn vielleicht auch noch eine kognitive Einschränkung dann zunehmend dazu kommt. *Da gibt es so ein paar Hilfsmittel, dass man wirklich an verschiedenen Orten zu Hause sich Getränke hinstellt, dass man, sobald man ein Glas leer getrunken hat, vorzugsweise natürlich Wasser oder ungesüßten Tee, dass man das wieder auffüllt, um auch mal die Trinkmenge kontrollieren zu können, dass man eben Minimum auf die 1,5 Liter kommt. Aber sobald mehr Hitze da ist, je nach Körpergewicht, geht es natürlich auch in die Höhe und dann ist es locker so, dass man zwei, zweieinhalb Liter trinken sollte.* Also das sind so ein paar kleine Stellschrauben. Aber es gibt natürlich die Möglichkeit, sich mit einem Wecker oder es gibt so kleine Untersetzer, die dann auch klingeln. So schlaue Unterstützer, die helfen.
**Ulrich Konrad:** Das macht schon Sinn, weil man manchmal doch gar nicht dran denkt, man hat auch das Verlangen nicht.
**Dr. Petra Lücke:** Möglich, ja. Ich bin generell beim Thema Hitze. Also Frankreich hat uns da seit 2003 einiges vorgemacht. Die haben einen nationalen Aktionsplan. Hier geht es jetzt sukzessive auch voran, dass in Kommunen und Städten so etwas eingerichtet wird. Und auch da wir sind von der AOK, wir haben ja sehr viele Kräfte, die im betrieblichen Gesundheitsmanagement oder auch in nichtbetrieblichen Lebenswelten wie Kommunen, Schule, Kindergärten aktiv sind, dass wir da auch unterstützen. Wir haben also unsere Präventionsfachkräfte durch KLUG auch schulen lassen. KLUG ist die Klima-Allianz für Klima und Gesundheit, so heißt sie. *Weil teilweise das Know-how einfach angehoben werden muss. Das Empowerment jedes Einzelnen, da etwas zu tun, um sein Verhalten anzupassen. Also da sprechen wir dann schon eher von Klimaanpassungsmaßnahmen als von Klimaschutz.*
**Ulrich Konrad:** Nutze ich mal die Gelegenheit, wenn ich Sie schon mal hier zu Gast habe. Sie haben jetzt gesagt trinken, trinken, trinken, aber Sie sagen gleich: Am besten Wasser, ein bisschen ungesüßten Tee. Und ich oute mich jetzt: Ich trinke am liebsten irgendeine Limonade, gelb oder braun oder wie auch immer. Hauptsache, es schmeckt. Aber ich glaube, das meinen Sie nicht, das soll ich lassen?
**Dr. Petra Lücke:** Nein. *Also der Zucker ist natürlich ein Kriterium, das wir nicht in der gesunden Ernährung propagieren. Wir nehmen viel zu viel Zucker zu uns, nicht nur über die gesüßten Getränke, sondern auch über andere Lebensmittel.* Also das sollte schon. Und den Geschmack, den kann man ja auch ein bisschen manipulieren, sage ich mal, dass man eine Zitronenscheibe reinmacht, dass man Kräuter mit reinmacht, die dann nicht den Kalorienwert anheben.
**Ulrich Konrad:** Also dann heißt das aber nicht gar nichts trinken. Also das wäre nicht die richtige Antwort. Also Limonade weglassen und dann gar nichts trinken ist auch keine Lösung. Also dann schon aufs Wasser zurück mit der Zitrone, mit irgendeinem Geschmack, ja, mit irgendeinem Geschmack, aber aus der Flasche mit Eiswürfeln.
**Sven Weigt:** *Ich bin von der gleichen Fraktion. Also irgendeine kleine Schorle muss es immer sein. Ich gebe zu, da sündige ich jeden Tag etwas. Aber ich bin ganz stolz, dass unsere drei Kinder und meine Frau ausschließliche Wassertrinker sind.* Also wir haben nur Wasser. Und ich kämpfe jeden Tag mit den Vorwürfen in der Familie.
**Ulrich Konrad:** Apropos Familie, doch noch mal zurück. Hat so was Vorbildfunktion, wenn die Eltern beim Wasser bleiben?
**Dr. Petra Lücke:** Natürlich, ganz klar. *Nicht nur in Richtung Ernährung, auch in Richtung Bewegung und dann noch mal in Richtung Walderlebnistag.* Also bei dem kompletten Verhalten spielen natürlich die Eltern, aber auch das Umfeld eine Rolle. Deswegen sind wir ja auch gezielt auf Kindergärten, auf Schulen zugegangen, die wir auch einladen zu dem Tag. Also die Peergroup, meine Gleichaltrigen, spielen natürlich auch einen enormen Einfluss auf mein eigenes Verhalten. Und da Ihr Vorbild lebt, das zahlt sich dann schon aus.
**Ulrich Konrad:** Also Sie haben es gehört, bei Ihnen sind die Vorbilder anscheinend die, die erweichen. Sie haben ein, ja, ein traumhaftes Gelände zur Verfügung, an dem das stattfindet. Wie lange haben Sie das noch?
**Sven Weigt:** Sie sprechen etwas an. *Also wir haben uns da wirklich etwas erarbeitet. Vielleicht. Man sieht auch sehr genau, wie der Wald dort leidet an dieser Stelle. Also man sieht den Auwald, wie schwer es auch ist, den anwachsen zu lassen. Man sieht in den Baumwipfeln die kranken Bäume. Das wird man sich dort auch erklären lassen können. Einfach mal, dass man das Auge sensibilisiert.* Wir haben eine kleine Gemarkung und für uns, ich kann ja nur für Karlsdorf-Neuthard sprechen, wir versuchen dann unsere Naherholung zu schaffen, über Jahrzehnte. Ich habe es erwähnt, dass es dieser Fleck, an dem Naherholung nur dort stattfinden kann. Ich laufe dort im Wald. Wir haben drei, fünf und zehn Kilometer Strecken, auch da ist jede Geschwindigkeit erlaubt. Wir haben den Badesee mit freiem Eintritt und genau dort plant die Bahn die Güterverkehrsstrecke durch. Und da können Sie sich vorstellen, dass das für uns so, wie wir unsere Gemeinde gestalten, einfach nicht möglich ist. Es würde das, was wir über Jahrzehnte aufgebaut haben, mit einem Federstrich zunichtemachen. Und wir haben keine Alternative. Das ist das Problem. Die Gemarkung ist klein. Wir haben für dieses Angebot für unsere Menschen vor Ort nichts. Und jetzt spreche ich für Karlsdorf-Neuthard, damit gefährdet natürlich auch das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen unserer Gemeinde. Deshalb sagen wir an der Stelle: Da darf die Bahn auf keinen Fall langfahren.
**Ulrich Konrad:** Das ist ein Politikum. Natürlich. Das, was wir jetzt dort erleben dürfen, das ist etwas, das ist eine Zusammenarbeit mit der AOK, die sehr fruchtbar begonnen hat letztes Jahr. Aus eigenem Erleben kann ich das behaupten. Dort war auch unter anderem der Stand von der Klimaarena. Welche Rolle spielt die denn an dieser Stelle? Ist ja eine große Nummer.
**Dr. Petra Lücke:** Ich hatte vorhin schon mal ang
edeutet, dass wir Kinder sehr früh sensibilisieren sollten für das Thema. Und wer schon mal in der Klimaarena war, weiß, man geht anders raus, als man reingegangen ist. Und die Kinder haben dort wirklich die Möglichkeit, interaktiv mit ganz modernen Geräten ihren Konsum, ihre Mobilität. Für diese Themen angesprochen zu werden und auch das Ganze erst mal vom Zusammenhang zu verstehen. Denn ich glaube, Kinder kriegen ganz viel mit, wie sich die Welt verändert und sie möchten auch mehr erfahren. Und das muss natürlich sehr sensibel auch gemacht werden, gerade jetzt. Wir haben neulich mal das Außengelände von der Klimaarena auch kennengelernt. Ich fand es ganz spannend zu sehen, wie ein Kind natürlich mit den kleinen Autos herumfahren möchte, aber erst mit den Autos rumfahren darf, wenn es vorher über Bewegung einen Konsens erarbeitet hat. *Also diese pädagogischen Ansätze ist wirklich ganz, ganz toll gemacht und ich roll es vielleicht auch mal von hinten auf. Wir hatten im letzten Jahr auch einen Schulwettbewerb für die Schulklassen und Grundschüler in Karlsdorf-Neuthard, sich mit dem Thema auch auseinanderzusetzen und dann hat eine Klasse gewonnen und wir haben den Preis verkündet, was sie bis zum Sieg nicht wussten, und haben gesagt: Ihr dürft in die Klimaarena.* Und der Jubel war so groß, weil die Schüler das von vorher kannten. Ich dachte erst, ich hätte den Namen der Allianz-Arena genannt. Also wirklich sehr lustig. Aber nein, sie freuen sich da schon drauf. Und die AOK Baden-Württemberg hat jetzt auch eine langfristige Kooperation mit der Klimaarena gemacht, weil wir das Thema in der Prävention angehen wollen. Man kann die Umwelt und die Gesundheit nicht getrennt voneinander denken und das ist ganz wichtig. Das wollen wir vermitteln.
**Ulrich Konrad:** Noch mal zum sportlichen Aspekt der Veranstaltung, und da bin ich natürlich immer am richtigen Platz. Sie haben vorhin auch ein paar prominente Namen genannt, die sich auch an dieser Aktion beteiligen. Der Boxer auch vor Ort, boxt dann gegen das Publikum oder wie?
**Sven Weigt:** Also, Francesco Messina. Ich kenne sein Programm nicht, ich war ein Teilnehmer. Jeder von uns weiß es auch: Gesundheitsboxen gibt es. Und ich denke, dass er ein bisschen was erklären wird, über das Training und auch, wie intelligent auch dieser Sport ist. *Also das ist ja nicht nur draufhauen, sondern das ist sehr, sehr anspruchsvoll, das zu machen.* Also das dazu. Ich denke, da werden wir einiges erfahren. Und Henning Fritz, immer wieder ein gern gesehener Gast auch in Karlsdorf-Neuthard. Hält sich selber unglaublich fit, macht viel für seinen Körper, gibt es ja weiter. Hat auch einige sehr, sehr interessante Angebote. Mobilisation im Alltag haben wir auch mit unseren Mitarbeitern schon gemacht. Das Thema: Wie mobilisiere ich meinen Körper, dass ich fit bin in unserem Alltag? Wir sitzen viel und bewegen uns relativ wenig. Und Henning macht mit uns ein Handballspiel mit der Lebenshilfe. Ich bin auch im Vorstand der Lebenshilfe. Das freut mich besonders, dass die AOK es geschafft hat, so einen prominenten Gast mit aufs Handballfeld zu bringen.
**Dr. Petra Lücke:** *Lacht* Wir müssen noch mal trennen. Also geboxt wird bei uns nicht, das ist beim Sommerfestival von Karlsdorf-Neuthard. Das sind zwei getrennte Veranstaltungen.
**Sven Weigt:** Manchmal wird auch beim Handball geboxt, aber ich glaube, bei dem Spiel nicht.
**Ulrich Konrad:** Wie viele Menschen, wie viele Familien mit dem Rad erwarten Sie?
**Dr. Petra Lücke:** Gut, wir hatten letztes Jahr so um die 1000 Besucher. Wir haben ja diesmal das Programm noch erweitert. Wir laden auch drumherum noch weitere Schulen und Kindergärten ein. Wir haben natürlich weitere Partner noch mit ins Boot geholt, neben unseren Akteuren. Die Vereine hat Herr Weigt schon angesprochen, da sind wir auch unheimlich dankbar. TV Neuthard und TSV Karlsdorf-Neuthard. Die Zusammenarbeit war super. Die waren auch gleich wieder bereit, sich zu engagieren. Aber wir dürfen auch ForstBW nicht vergessen, die wirklich auch mit einem ganz tollen Biodiversitätsquiz kommen. Sie lassen die Kinder am Baum hochklettern. Sie haben einen Pirschpfad eingerichtet. *Also, dass da wirklich der Zusammenhang auch noch mal dargestellt wird. Wir haben auch den NABU diesmal dabei, oder den ADFC wieder zum Thema Radcodierung und das Artis York Theater mit dem Waldpuppentheater.* Also ich hoffe, dass wir die Zahl noch mal toppen können. Aber es steht und fällt natürlich mit dem Wetter. Wir werden aber auch Schlechtwetter-Varianten mit Zelten haben. Nur wenn es ganz arg gewittert, müssen wir es absagen.
**Ulrich Konrad:** Und jetzt kommt an der Stelle eigentlich immer der Satz, der bei uns verboten ist: Für Speis und Trank ist gesorgt.
**Dr. Petra Lücke:** Genau. Also wir haben natürlich auch wieder das Vereinsheim, mit dem wir vereinbart haben, dass wir wieder wie im letzten Jahr auch den Part mit Leftover-Cooking haben. Also natürlich wird man verpflegt. *Das ist gerade auch die Mittagszeit, wo alle kommen sollten, denn die baden-württembergische Waldkönigin wird bei der Begrüßung von Herrn Weigt zu Besuch sein. Um 13:00 Uhr, bevor es dann mit dem Handball-Inklusionsspiel weitergeht.* Aber wie gesagt, von elf bis 17 Uhr, ein ganzer Tag rund um das Thema Klima und Gesundheit.
**Ulrich Konrad:** Für uns beide eine Cola dazu und dann top. Ich möchte noch was zum Thema Klima, Hitze, ein bisschen politisch: Wie stellt sich die Gemeinde auf, was genau solche ja Hitzeinseln, Plätze, Versiegelung, Vorgärten betrifft. Wir wissen ja alle: Das war der Trend der frühen, oder? Ende der 90er ist alles zugemacht worden. Jetzt machen wir wieder alles auf. Ist das ein Problem in einer Gemeinde? Muss man da drüber nachdenken, wie man sich in den nächsten Jahren, Jahrzehnten da entwickelt, weiterentwickelt?
**Sven Weigt:** Ja, also ich denke aber, wir sollten immer differenzieren. Also das Thema Hitze in Gemeinden und Städten müssen wir deutlich unterscheiden. Oft wird es auch verwechselt. Also ich kriege auch manchmal Mails, wir sollen uns um die Stadthitze kümmern mit Großstadtbildern. Das ist eine völlig andere Situation. Wir haben ja viel Grün, unsere Ortschaften. Andere Herausforderung, aber die ist da. Also wir sehen das im kommunalen Grün, also die Bäume, da müssen wir seit Jahren stärker darauf achten, welche Baumart wir pflanzen. Es ist immer völlig klar, wenn wir Straßen gestalten, das Begleitgrün dazukommt. Bewässerungskonzepte müssen wir uns überlegen mit dem Bauhof zusammen. *Wir haben ökologisch angelegte Grünanlagen, da Flächen. Der reine grüne Rasen gibt es jetzt in Karlsdorf-Neuthard auch nicht an jeder Stelle, sondern auch da pflanzen wir an und müssen die Leute sensibilisieren, dass wenn der Samenflug dann kommt, dass die Pflanzen trocknen müssen und das ist dann halt eine Zeit lang nicht so aussieht wie im heimischen Garten.* Das sind alles Themen, denen wir uns stellen. Viele Kommunen jetzt in Baden-Württemberg, Landkreis Karlsruhe, das sind auch Teilnehmer des European Energy Awards. Das ist so ein Leitfaden, dass wir uns dann jährlich Ziele setzen. Auch da wieder: Wir haben ein großes Ziel, aber nichts ist schlimmer, als dass man vor einem riesen Berg steht und sagt, dann fange ich lieber gar nicht an, sondern Jahr für Jahr setzen wir uns Ziele und setzen die dann auch wirklich realistisch um. Uns geht es auch immer darum, nicht mit Verboten arbeiten, nicht mit Belehrung, mit Besserwisserei, sondern eher mit Beispielen sensibilisieren, Spaß vermitteln, Freude, Sinnhaftigkeit vermitteln. Und genau da setzt auch der AOK-Walderlebnistag an, genau mit diesen Themen. Es soll Spaß machen, es soll eine Einsicht da sein, aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern eher auf Augenhöhe. Und das freut mich. Und so machen wir das auch in Karlsdorf-Neuthard.
**Ulrich Konrad:** Jetzt habe ich die letzte Frage und da weiß ich nicht, wen ich fragen soll, weil das trifft nämlich beides. Was ist denn eine bewegte Apotheke? Ist das jetzt ein Thema für Herrn Weigt?
**Dr. Petra Lücke:** Bewegte Apotheke ist auch ein Thema für die AOK Baden-Württemberg. Der Start war hier in Mittlerer Oberrhein, dass wir Menschen – man geht sehr häufig zum Arzt. Aber noch häufiger gehen ältere Menschen zur Apotheke und wir haben vernetzt die Vereine, die Kommune und die Apotheke und zeigen auch hier wieder die soziale Nachhaltigkeit. Auch das Thema Einsamkeit, Bewegung spielt da eine Rolle. *Im Landkreis Karlsruhe haben wir mittlerweile zwölf oder 13 Kommunen, wo Menschen hingehen können, zur Apotheke. Der Verein stellt den Übungsleiter, die AOK finanziert und es wird sich eine Stunde bewegt, marschiert, spazieren gegangen mit Übungen.* Und wir haben ganz viele Faktoren, die wir damit beeinflussen können und es ist nicht nur für AOK-Versicherte offen, sondern für alle.
**Ulrich Konrad:** Ich traue mich es kaum zu sagen. Ich dachte, es wäre ein Bus, der voll ist mit Medikamenten. *Lacht*
**Sven Weigt:** Zum Glück haben wir noch eine Apothe
ke. Aber das würde den Rahmen sprengen. Aber ein Riesenthema. Tatsächlich das Thema Apothekenreform. Wir hatten gerade mit den Bürgermeistern letzte Woche beim Treffen auf Einladung des Landesapothekerverbandes in Baden-Württemberg mit den örtlichen Bundestagsabgeordneten. Also was da auf uns zukommt, ist herausfordernd. *Wir müssen dringend auf die Apotheken schauen. Sie sind ein wichtiger Standortvorteil, dass sie am Leben bleiben. Als fachkundige Beratung auch zum Thema Gesundheit. Wenn die Apotheken vor Ort verschwinden würden, wäre das ein hoher Verlust für die Gesundheit der Bevölkerung. Wenn wir nur noch in Internet-Apotheken einkaufen würden.* Aber wie gesagt, es würde das Thema sprengen. Aber die Botschaft auch da an die Politik und dann auch die Gesundheitskassen: Kümmert euch um unsere Apotheken. Wir Kommunen brauchen sie und die Menschen brauchen sie auch.
**Ulrich Konrad:** Ich bedanke mich bei Ihnen beiden. Ich bedanke mich für das Thema, das wir als Thema schon für die nächste Gesprächsrunde hier haben. Liebe Zuschauer, das war Dr. Petra Lücke und Sven Weigt. In erster Linie ging es ums Klima, um Bewegung und ganz im Besonderen um den Walderlebnistag. Und ich sage es noch mal: 29. September. Dann nichts vornehmen. Da müssen Sie zum Walderlebnistag in Karlsdorf-Neuthard kommen, genau zwischen Karlsdorf und Neuthard. Und Sie kommen bitte mit dem Rad und nicht mit dem Auto, wegen mir zu Fuß. Auf jeden Fall sehen wir uns dort, weil wir sind ganz bestimmt auch dabei und werden uns das nicht entgehen lassen. Und für Speis und Trank ist gesorgt. Danke, dass Sie dabei waren, dass Sie zugeschaut haben und wir sehen uns dann beim nächsten Thema. Das war jetzt schon angeklungen. Machen Sie es gut. Tschüss. So, dann schauen Sie doch.