05.03.2024 | Kundgebung auf dem Kirchbergplatz fand großen Zuspruch
Etwa vierhundert Menschen aus Östringen und den umliegenden Gemeinden kamen am Samstagnachmittag zu der Kundgebung für Demokratie und Menschenrechte, zu der von einem breit aufgestellten Bündnis von in der Kommunalpolitik vertretenen Parteien und Wählervereinigungen, von den christlichen
Kirchengemeinden sowie von Vereinen und Praxen eingeladen worden war. „Unsere Erwartungen wurden damit bei Weitem übertroffen“, freuten sich die Initiatorinnen Birgit Michaelsen-Bednarski und Franziska Hamann vom SPD-Ortsverein sichtlich über den großen Zuspruch.
Mit ihrer Teilnahme an der Kundgebung wollten viele offenkundig ein klares Zeichen setzen für Toleranz und Vielfalt und zugleich gegen rechtspopulistische und rechtsextreme Parolen, die verfassungsrechtlich verbriefte Prinzipien der Demokratie sowie die Unveräußerlichkeit der grundgesetzlich geschützten Menschenrechte zunehmend offen in Frage stellen.
„Östringen zeigt heute eindrucksvoll Flagge für die Demokratie und für die Menschenrechte und das ist gut und richtig so!“ – mit diesen Worten hatte Bürgermeister Felix Geider bei strahlendem Sonnenschein die große Menschenmenge vor dem Rathaus willkommen geheißen. „Weckrufe für die bislang in solchen Fragen eher schweigende Mehrheit der Bevölkerung“ habe es zuletzt zur Genüge gegeben, meinte das Stadtoberhaupt und rückte unter anderem das jüngste konspirative Treffen von Politikern und Neonazis in Potsdam in den Blick, bei dem die millionenfache zwangsweise „Remigration“ von Menschen mit und ohne deutsche Staatsangehörigkeit in die Herkunftsländer ihrer Familien erörtert worden war.
Auch die weiteren Redner solidarisieren sich mit dem Leitmotiv der Veranstaltung, so beispielsweise Pfarrer Thomas Glatzel von der Katholischen Kirchengemeinde, der FDP-Europakandidat Nicolas Moldenhauer, der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Klaus-Dieter Knorr, Florian Golling vom Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen, Klemens Haag von der Wählervereinigung Unabhängige Liste Östringen sowie die Juso-Repräsentanten Assad Hussain, Mika Demant und Wurda Ashad.
„Wir würden die medizinische Versorgung in unserer Stadt verlieren“, kommentierte schließlich Udo Schmid vom Hausärztlichen Zentrum Östringen die jüngst aufgedeckten Remigrationspläne rechter Kreise. Für den Fall, dass derlei krude Gedankenspiele Realität würden, zeigte Schmid die Folgen exemplarisch am Beispiel seiner Praxis auf: „Wir wären schlicht nicht mehr arbeits- und einsatzfähig“, lautete das Fazit des Mediziners, wenn man sich im Hausärztlichen Zentrum die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Migrationshintergrund „mal kurz wegdenken“ würde.