In aller Kürze
81-Jährige aus Herxheim übergab 50.000 Euro
Weitere Fälle im Raum Bruchsal dokumentiert[/sub]
Karlsruhe, 04.09.25 | Eine geplante Geldübergabe im Stadtgarten Karlsruhe wurde zur Falle – und endete mit der Festnahme der mutmaßlichen Abholerin. Ermittler nahmen am vergangenen Freitag eine mutmaßliche Telefonbetrügerin in Karlsruhe fest – sie steht im Verdacht, an einem bandenmäßigen Enkeltrick beteiligt zu sein.
Am Freitag, 29. August, wurde eine 61-jährige Frau in Karlsruhe festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und des Polizeipräsidiums Karlsruhe war sie mutmaßlich an einem Betrug mit sogenanntem Schockanruf beteiligt. Die Ermittlungen begannen in Frankfurt am Main. Dort hatten Polizeibeamte Hinweise darauf erhalten, dass die Frau nach Karlsruhe unterwegs sei, um Geld abzuholen, das unter Vorspiegelung falscher Tatsachen von einem Opfer erlangt worden war.
Das Opfer: eine 81-jährige Frau aus Herxheim. Sie wurde zuvor telefonisch kontaktiert. Die Anrufer gaben sich unter anderem als Polizeibeamtin, Oberstaatsanwalt und als weinendes Familienmitglied aus. In dem inszenierten Szenario wurde ihr mitgeteilt, ihr Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine Untersuchungshaft zu vermeiden, müsse sie kurzfristig eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro leisten – wahlweise in Form von Bargeld oder Wertgegenständen.
Die Frau hob daraufhin bei ihrer Bank die volle Summe in bar ab und fuhr zur vereinbarten Übergabe nach Karlsruhe. Im Bereich des Stadtgartens beobachteten Einsatzkräfte aus Frankfurt und Karlsruhe die Situation. Gegen 16:50 Uhr kam es zur geplanten Übergabe – unmittelbar danach griffen die Ermittler ein und nahmen die Beschuldigte vorläufig fest.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ordnete der zuständige Haftrichter des Amtsgerichts Karlsruhe die Untersuchungshaft wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs an.
Auch in Bruchsal und Umgebung häuften sich ähnliche Betrugsversuche in den letzten Monaten.
Im nördlichen Landkreis Karlsruhe sind mehrere vergleichbare Vorfälle bekannt geworden:
In Bruchsal fiel ein Vater im Frühjahr 2025 auf einen Schockanruf herein. In Ubstadt-Weiher übergab eine 74-Jährige im Februar wertvollen Schmuck an eine angebliche Botin. In einem weiteren Fall bei Forst wurde eine ältere Frau von vermeintlichen Polizeibeamten telefonisch massiv unter Druck gesetzt, reagierte jedoch rechtzeitig. Weitere versuchte Taten wurden vereinzelt in Bad Schönborn und Kraichtal gemeldet, teils ohne Erfolg für die Täter.
Bleiben Sie wachsam
Die Festnahme in Karlsruhe ist ein Erfolg, wird aber vermutlich keine großen Auswirkungen auf die organisierte Szene haben, die nächsten „Mitarbeiter“ stehen vermutlich schon bereit.