03.03.2021 | Am Mittwoch den 3. März luden die Repräsentanten des EfeuCampus-Projekts zu einer Kennenlernrunde mit einem Neuling in der Stadt, der einen Hauch Zukunft durch die Straßen Bruchsals wehen lassen wird. Ab Herbst diesen Jahres werden Transportroboter ihre Runden im Testgelände ziehen und Pakete ausliefern. Landfunkers Vorschlag für den bisher noch namenlosen Roboter: R2DEfeu.
Er ist circa einen Meter hoch, circa 0,6 Meter breit und ausgesprochen wendig – der von den Projektpartnern entwickelte Lieferroboter stand am heutigen Mittwoch das erste Mal im Lichte der Öffentlichkeit. Die Vorstellung übernahmen Jochen Ehlgötz (TRK), Thomas Anderer (CEO EfeuCampus), Cornelia Petzold-Schick (OB Bruchsal), Johann Soder (Geschäftsführer SEW Eurodrive) und Stefan Klocke (Volocopter).
Ab Herbst 2021 im Testbetrieb auf der ehemaligen Dragonerkaserne
Sein erstes Zuhause wird das Gelände der ehemaligen Dragonerkaserne sein. Dieses ist gewissermaßen ein „Mustergelände“ für einen städtischen Mikrokosmos und dient dem EfeuCampus als Testfeld unter Realbedingungen für innovative Konzepte bei der Verteilung von Gütern auf der letzten Meile. Ab Herbst diesen Jahres können Bewohner des Geländes seine Dienste in Anspruch nehmen und so die ersten Bürger Bruchsals sein, die Zeugen der Entwicklung hin zur „SmartCity“ Bruchsal werden.
Assistenzsysteme zur Verbesserung der Lebensqualität
Efeu- das ist ein Akronym, entstanden aus dem Ziel, das sich die Projektpartner gesetzt haben, nämlich der Entwicklung von „eco-friendly experimental urban logistics“ – zu Deutsch: der (experimentellen) Entwicklung von umweltschonenden Logistikkonzepten für den städtischen Raum. Der Lieferroboter, der autonom fährt, soll dabei helfen, durch eine automatisierte Verteilung bestellter Waren oder aber der Abholung von Entsorgungsgütern die Innenstädte verkehrsärmer werden zu lassen und Wohngebiete als emissionsfreies Assistenzsystem attraktiver zu machen.
Asynchrone Lieferung als Alleinstellungsmerkmal
Was dieses Projekt von ähnlichen Lieferkonzepten unterscheide und es einmalig mache, so erklärt man, ist die Möglichkeit der asynchronen Lieferung. Das heißt, neben der Möglichkeit, die bestellte Ware bei Ankunft des Roboters am Haus entgegenzunehmen, wird der Roboter diese auch am Haus auf einem „Lieferbock“ platzieren können. Dadurch wird es nicht mehr nötig sein, bei der Lieferung anwesend zu sein um die Ware entgegenzunehmen.
Lieferroboter ist erster großer Meilenstein nach einigen Jahren Entwicklungsarbeit
Initialzündung für das Efeu-Campus-Projekt gab eine Wettbewerbsausschreibung des Landes vor einigen Jahren, bei der man sich als Stadt mit der Idee der Überbrückung der letzten Liefermeile bewerben wollte. Relativ früh kam dann auch SEW Eurodrive als Projektpartner ins Spiel. Denn schon seit 2011 tüftelte man hier an Systemen zur Automatisierung der Produktion und hatte dementsprechend nicht nur bereits schon Expertise, sondern selbstentwickelte industrielle Lösungen. Neuester Partner ist Volocopter mit seiner VoloDrone. Diese soll später einmal dazu dienen, „Quartierdepots“, von denen aus die Lieferroboter starten werden, aus der Luft zu beliefern. Das Projekt ist heute nicht nur durch das Land Baden-Württemberg, sondern auch durch die EU gefördert.
Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), FZI Forschungszentrum Informatik, PTV Group, b.i.g. bechtold Ingenieursgesellschaft Frankfurt.
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