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Kirchen rufen zu Beistand für jüdische Gemeinden in Baden auf

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8.11.23 | Erzbischof Burger und Landesbischöfin Springhart erinnern an Pogrome vor 85 Jahren

Die badische Landesbischöfin Heike Springhart und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger haben anlässlich des 85. Jahrestags an die deutschlandweiten Pogrome vom 9. und 10. November 1938 erinnert. Zugleich riefen sie die christlichen Gemeinden in der Region dazu auf, den jüdischen Gemeinden heute beizustehen, wie die Evangelische Landeskirche in Baden und das Erzbistum Freiburg am Mittwoch (8. November) mitteilten.

Landesbischöfin Springhart sagte den jüdischen Gemeinden die Solidarität der beiden Kirchen und deren Mitgefühl zu: „Wir hören die Ängste unserer jüdischen Freundinnen und Freunde heute. Und wir stehen an ihrer Seite. Die Erinnerung an das, was vor 85 Jahren in Baden und ganz Deutschland geschah, nährt unsere Entschiedenheit, an der Seite der Jüdinnen und Juden in Baden zu stehen. Wir müssen hinsehen und dürfen nicht teilnahmslos zusehen, wenn jüdisches Leben bei uns bedroht wird.“

Insbesondere der Einsatz gegen Antisemitismus müsse auch auf Ebene der Kirchengemeinden mit persönlichem Engagement sowie hoher Verbindlichkeit erfolgen, erklärte Erzbischof Burger. „Als Kirchen in Baden ist es uns gerade heute umso wichtiger, die antisemitische Ideologie, wo immer sie auftritt, besonders im Religionsunterricht, an Schulen und in unseren Pfarreien, klar zu benennen und uns entschieden gegen jedweden Antisemitismus und Antijudaismus zu stellen.“

Hoffnung auf Frieden und Versöhnung wachhalten

Die Landesbischöfin und der Erzbischof betonten die Bedeutung von Humanität und Menschenwürde als Grundlagen des Zusammenlebens in Deutschland und weltweit. Sie appellierten an die Bevölkerung, sich gerade angesichts des Kriegs im Nahen Osten von gegenseitiger Empathie leiten zu lassen. Zugleich sei es eine wichtige Aufgabe, die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung wach zu halten und sich gegen jedwede Form von Hass und Hetze sowie gegen Polarisierungsversuche einzusetzen.

Vor 85 Jahren hat die deutsche Zivilbevölkerung die bundesweiten Pogrome größtenteils teilnahmslos mitverfolgt oder gar aktiv unterstützt, als jüdische Bürgerinnen und Bürger getötet, verfolgt und verhaftet wurden. Synagogen und jüdische Privathäuser wurden geplündert und angezündet. Etliche Feuerwehren verweigerten das Löschen von Bränden. Seit den terroristischen Angriffen der Hamas auf Israel vom 7. Oktober dieses Jahres ist die Bedeutung dieses Gedenkens wieder so aktuell wie selten zuvor.

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