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Chillen auf vier Pfoten: In einer Wasserwanne trotzt dieser Vierbeiner den Hundstagen ganz entspannt. Quelle: APIWICH PUDSUMRAN/Shutterstock.com

Hundstage: Wie das Wetter auf den Hund gekommen ist

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Bruchsal, 21.07.25 | Wenn im Hochsommer von den Hundstagen die Rede ist, denken viele an glühende Hitze. Doch der Name führt in die Irre – und längst nicht jedes Jahr hält, was der Mythos verspricht.

Als Hundstage bezeichnet man in Europa umgangssprachlich die heißen Tage zwischen dem 23. Juli und dem 23. August. Namensgebend ist der sogenannte Hundsstern Sirius, dessen Aufgang in dieser Zeit mit der Sonne zusammenfällt und damit astronomisch den Beginn der Hundstage markiert. Tatsächlich treten in diesem Zeitraum häufig die heißesten Tage des Jahres auf.

Doch ausgerechnet im Kernzeitraum der Hundstage – vom 25. Juli bis zum 7. August – kommt es bei uns laut Statistik häufig zu wechselhaften Südwestwetterlagen.

„Die Wetterstatistik zeigt, dass es während der Hundstage nicht zwangsläufig heiß sein muss…

Auch in den kommenden Tagen ist bei uns keine Hitze in Sicht und die Hundstage fallen ins Wasser. Wer seine Urlaubsplanung allein an den Hundstagen ausrichtet, begibt sich in ein meteorologisches Lotteriespiel“,

erklärt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.

So heiß wurden die Hundstage bisher

In den vergangenen Jahren hatten die Hundstage teils beachtliche Hitzetage im Gepäck. Dass die höchsten Temperaturen des Jahres oft genau in diese Zeit fallen, ist jedoch kein Ausdruck einer meteorologischen Singularität – also keiner typischen Wetterlage, die regelmäßig zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr auftritt. Vielmehr ist die Häufung extremer Hitze meteorologisch damit zu erklären, dass in dieser Phase der Sommerhalbkugel die maximale Erwärmung erreicht ist und der Sonnenstand besonders hoch liegt. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit für sehr heiße Tage in diesem Zeitraum also besonders groß.

So kletterten die Temperaturen während der Hundstage wiederholt auf 35 bis 40 Grad. Am 25. Juli 2019 wurde in Duisburg und Tönisvorst in Nordrhein-Westfalen sogar ein neuer Hitzerekord für Deutschland gemessen: 41,2 Grad. Auch der Höhepunkt des Rekordsommers 2003 fiel in die ersten beiden Augustwochen – mitten in die Hundstage.

Großer Hund: Das Sternbild prägt den Namen

Der Name „Hundstage“ geht nur indirekt auf einen Vierbeiner zurück. Seit der Antike haben Menschen Sternbilder nach mythologischen Figuren, Tieren oder Gegenständen benannt. So bezieht sich der Begriff auf das Sternbild Großer Hund (Canis Major), das in dieser Zeit am Nachthimmel erscheint.

Das Sternbild kehrt jedes Jahr für etwa vier Wochen in den Sommerhimmel zurück. Wer genau hinschaut, kann darin mit etwas Fantasie die Figur eines Hundes erkennen. Der hellste Stern dieses Sternbilds heißt Sirius – auch Hundsstern genannt. Zur Zeit der Römer war Sirius um den 23. Juli gemeinsam mit der aufgehenden Sonne am Morgenhimmel sichtbar. Bis das gesamte Sternbild erschien, vergingen rund vier Wochen – vom 23. Juli bis zum 23. August: die „Tage des Großen Hundes“.

Den Hundsstern selbst kümmert das aber längst nicht mehr. Aufgrund der Eigenbewegung des Sterns und der allmählichen Verschiebung der Erdachse hat sich sein heliakischer Aufgang (das erste Sichtbarwerden bei Sonnenaufgang) im Laufe der Jahrhunderte um etwa einen Monat verschoben. Heute ist Sirius erst Ende August wieder am Morgenhimmel zu sehen – rein astronomisch beginnen die Hundstage also inzwischen deutlich später.

Astronomie trifft Aberglaube

Rund um das Sternbild des Großen Hundes und seinen hellen Leitstern Sirius ranken sich viele Mythen. Die Römer betrachteten die Hundstage als unheilvolle Zeit: Wer in dieser Periode geboren wurde, galt als Unglücksbringer. Die alten Griechen wiederum vermuteten, dass Sirius durch seine Strahlkraft die Sonne zusätzlich erhitze – und so die Sommerhitze verursache.

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