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Der Himmel über Forst Foto: ER24

Hallo China! Das Sommerloch bedankt sich für eure Rakete!

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In aller Kürze

* Chinesischer Fuel Dump über Europa
* Sichtbar dank Licht-Geometrie
* Raumfahrtalltag mit Showeffekt

Bruchsal, 25.08.25 | Die Nachrichtenlage im August: Lauwarm, Kultur am Baggersee. Und dann, kurz vor Zapfenstreich, zieht am Himmel ein gleißender, senkrechter „Lichtstrahl“ durch Europa – inklusive Deutschland. Chinas Marsch-Rakete liefert eine Lichtshow für das Sommerloch.

Kein Komet, kein UFO, sondern Raumfahrt-Alltag mit dramatischem Bühnenlicht: die Abgasfahne („fuel dump“) der Oberstufe einer chinesischen Chang Zheng/Long March-8A, die am Montagabend um 19:08 UTC von Hainan startete. Gesehen wurde das Schauspiel bei uns gegen 22:38 MESZ – exakt das Fenster, in dem oben noch Sonnenlicht scheint, während es unten schon dunkel ist. Sommerloch, Vorhang auf, Programm gerettet.

Abgasfahne als leuchtender Lichtsäbel

Nach dem Aussetzen der Satelliten ließ die Oberstufe überschüssigen Treibstoff kontrolliert ab – ein Standardmanöver, damit im All nichts unkontrolliert knallt. Das ausströmende Gas bildet in großer Höhe eine helle Wolke, die von der Sonne angestrahlt wird. Von unten wirkt das wie ein sauber gezogener Lichtsäbel über dem Nachthimmel – spektakulär, aber völlig normal.

Stammtischwissen für die nächste Himmelserscheinung

Wer künftig mitreden möchte, merkt sich drei Sätze für die nächste Terrassenrunde:

  • „Twilight-Geometrie – oben hell, unten dunkel.“
  • „Wenn’s aussieht wie ein Laserlineal, war’s oft ein Fuel-Dump.“
  • „Die ISS kommt in Schüben – abends oder morgens, je nach Zyklus.Hier sind die sichtbaren (!) Überflüge über die Region Bruchsal. ->> Ansehen!

    Übrigens: Die ISS kommt immer pünktlich. Sekundengenau.

Global wird 2025 praktisch täglich gestartet – allein bis Ende August wurden knapp 200 Orbitalstarts gezählt. Dass so etwas sichtbar bei uns landet, ist dagegen seltener und hängt von der Bahn, der Uhrzeit und der Wetterlage ab. Mit anderen Worten: Raketenstarts gibt es zuhauf, die Himmelsshow darüber ist die Ausnahme.

Weil Sichtbarkeit ein Licht-Geometrie-Trick ist. Satelliten (und Raketen-Oberstufen) sind nur dann hell, wenn sie noch Sonne abbekommen, wir am Boden aber schon (oder noch) im Dunkeln sitzen. Das ist rund um Dämmerung der Fall – also kurz nach Sonnenuntergang bzw. kurz vor Sonnenaufgang. Sobald das Objekt in den Erdschatten eintaucht, ist das Licht aus. Genau daher leuchten diese Phänomene wie frisch polierte Scheinwerfer – und verschwinden abrupt.

ISS, Starlink & Fuel Dumps: Verkehr über unseren Köpfen

ISS: Sie umrundet die Erde alle ~90 Minuten, ist aber nur in 2–3-wöchigen Sichtbarkeitsfenstern am Morgen oder Abend gut zu sehen; danach gibt’s ein paar Tage Pause, dann folgt das nächste Fenster in der jeweils anderen Tageshälfte. Viele Überflüge bleiben unbemerkt – schlicht, weil sie im falschen Licht liegen.

Starlink-„Perlenketten“: Direkt um den Start sieht man sie auffällig in Reihe. Selbst an den Abenden des 25./26. August liefen wieder Ketten über Mitteleuropa – leicht zu verwechseln mit „mysteriösen Lichtern“, wenn man’s nicht auf dem Schirm hat.

Raketenspuren/Fuel-Dumps: Tauchen in Mitteleuropa vereinzelt auf – vor allem, wenn Startzeit, Flugbahn und Dämmerungsfenster zusammenpassen. Was in der Fachwelt Alltag ist, wirkt am Boden wie die Ankündigung der nächsten Science-Fiction-Staffel.

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