Erfolgreiches NABU-Projekt: Die Saalbachniederung steht jetzt unter Naturschutz

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Karlsdorf/Hambrücken | Die Saalbachniederung westlich von Bruchsal, zwischen Karlsdorf und Hambrücken wurde am 31.7.24 dank der jahrelangen Arbeit der NABU-Gruppe Hambrücken e.V. offiziell als kombiniertes Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebiet ausgewiesen.

Besonderer Schutz für seltene unzerschnittene Räume

Die Saalbachniederung, einer der letzten unzerschnittenen Räume in der dicht besiedelten Rheinebene, erhielt offiziell vom Regierungspräsidium Karlsruhe den Status eines Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebietes. Damit sind insgesamt 1.250 Hektar Wälder, Wiesen und Feuchtbiotope unter Schutz gestellt, die einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten bieten.

Geschichte und Bedeutung der Saalbachniederung

Das Offenland der Saalbachniederung war bis in die 1970er Jahre eine durch Wiesenwässerung geprägte Aue. Nach der Umwandlung in Ackerland verschwand ein Großteil dieser Flächen. Dank langfristiger Initiativen von Naturschutzverbänden und der Naturschutzverwaltung konnte jedoch ein bedeutender Lebensraum wiederhergestellt werden, der nun offiziell geschützt ist.

Kombiniertes Schutzgebiet für Natur und Wald

Das neue Schutzgebiet umfasst neben den Wiesen auch angrenzende hochwertige Waldbereiche, die gemeinsam einen seltenen, unzerschnittenen Lebensraum für viele Tierarten darstellen. Diese kombinierte Unterschutzstellung fördert den Austausch zwischen den Lebensräumen und unterstützt die Artenvielfalt.

Langwieriger Prozess der Schutzgebietsverordnung

Die Vorbereitung der Schutzgebietsverordnung begann 2016 mit der Abstimmung des Untersuchungsraums und der Erhebung des Arten- und Biotopinventars. Nach umfassenden Anhörungen und der Beteiligung der Öffentlichkeit wurde die Verordnung nun offiziell erlassen.

Welche Regeln gelten im neuen Schutzgebiet?

Besucher des Schutzgebiets müssen auf den ausgeschilderten Wegen bleiben, dürfen keine Tiere stören und keinen Müll hinterlassen. Hunde sind anzuleinen und das Aufsteigenlassen von Kameradrohnen ist verboten, da besonders größere Vögel diese als Bedrohung empfinden. Landwirte dürfen in dem Gebiet keine Pestizide mehr einsetzen.

Fotos: cc Wikipedia

Kurzinfo zum Projekt
»Rettung und Wiederherstellung der Saalbachniederung«

durch die NABU-Gruppe Hambrücken e.V.

In der Saalbachniederung im nördlichen Landkreis Karlsruhe befand sich bis in die sechziger Jahre hinein eines der größten Wiesengebiete der Region. Die Wiesen waren durch regelmäßige Wiesenwässerungen und reiche Amphibienvorkommen besonders wertvoll. Diese Wiesen dienten als Nahrungsquelle für große Storchengruppen vor ihrem Flug nach Afrika. In den siebziger Jahren begann jedoch der schrittweise Umbruch der Wiesen in Ackerflächen, wodurch über 90% der ursprünglichen Wiesenlandschaft verloren gingen.

Um diesen Verlust aufzuhalten, startete Franz Debatin 1986 eine Initiative zur Rettung der verbleibenden Wiesen. Durch die Anpachtung und Rückverwandlung von Ackerflächen in Wiesen konnte die NABU-Gruppe Hambrücken e.V. innerhalb weniger Jahre ein geschlossenes Wiesengebiet von 20 Hektar schaffen. 1989 wurde die Saalbachniederung als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Ein bedeutender Durchbruch gelang 1991, als ein Landwirt seinen Betrieb in das Extensivierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg einbrachte und intensiv genutzte Ackerflächen in Wiesen umwandelte. Weitere Landwirte folgten diesem Beispiel, sodass heute wieder ein geschlossenes Wiesengebiet von nahezu 300 Hektar existiert. Durch kontinuierliche Bemühungen und Projekte konnte die NABU-Gruppe Hambrücken das Gebiet nachhaltig schützen und entwickeln.

Weitere Informationen zu diesem bedeutenden Naturschutzprojekt finden Sie [hier]

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