In aller Kürze
– Nicht jeder Betroffene muss sofort operiert werden – erst wenn das Sehvermögen merklich eingeschränkt ist.
– Für eine Operation sprechen unter anderem ständiger Wechsel der Brillenstärke oder Probleme, beide Augenbilder zu verbinden.
Warum heißt »Grauer Star« eigentlich »Grauer Star«?
Der Begriff „Grauer Star“ hat eine faszinierende Herkunft, die tief in der Geschichte der Medizin und Sprache verwurzelt ist. Im Deutschen bezeichnet „Star“ nicht nur den bekannten Vogel, sondern leitet sich vom althochdeutschen Wort „starō“ ab, was „starr“ bedeutet. Dies bezieht sich auf die starre, unbewegliche Pupille, die bei fortgeschrittener Linsentrübung beobachtet wird. Das Adjektiv „grau“ beschreibt die graue Verfärbung der Linse, die für diese Erkrankung charakteristisch ist.
In vielen Sprachen wird der medizinische Fachbegriff „Katarakt“ verwendet, der aus dem Griechischen „καταρράκτης“ (katarrháktēs) stammt und „Wasserfall“ bedeutet. Diese Bezeichnung entstand, weil man früher glaubte, die Trübung der Linse sei vergleichbar mit einem herabstürzenden Wasserfall, der die Sicht verschleiert.
Grauer Star: Was es mit der Linsentrübung im Alter auf sich hat
In der heutigen „Sprechstunde“ stand alles im Zeichen des Grauen Stars, einer der häufigsten Augenerkrankungen im Alter. „Der Mensch hat schon immer am Grauen Star gelitten“, begann Dr. Patrick Vivell und erklärte, dass Staroperationen bereits vor über 3000 Jahren versucht wurden. Fast jeder Mensch wird im Alter mit einer Katarakt konfrontiert, wie die Trübung der Augenlinse auch genannt wird. Der Effekt? Die Sicht wird immer unschärfer, Farben erscheinen blasser, und wenn die Trübung fortschreitet, droht irgendwann die Erblindung – falls nicht rechtzeitig operiert wird.
Wann eine Operation beim Grauen Star sinnvoll ist
Doch muss jeder direkt operiert werden, sobald der Graue Star diagnostiziert ist? Die Experten sind sich einig: Nicht unbedingt. „Der Patient muss sich wirklich eingeschränkt fühlen“, betonte Dr. Julian Vivell. Typische Anzeichen für eine Operation sind ein starkes Nachlassen des Sehvermögens oder ständige Änderungen in der Brillenstärke. Bei all dem sollte der Leidensdruck eine entscheidende Rolle spielen, bevor der Eingriff erfolgt.
Besonders knifflig kann es werden, wenn der Graue Star zunächst nur ein Auge betrifft. Hat das andere Auge eine Fehlsichtigkeit, die das Gehirn daran hindert, beide Bilder sauber zu „fusionieren“, muss oft auch das zweite Auge operiert werden – selbst wenn es dort noch gar keine Linsentrübung gibt. So wird sichergestellt, dass beide Augen zusammen ein einheitliches Bild liefern.
Service: Augenarztpraxis Vivell, BruchsalVerpassen Sie nicht unsere informative Sendung,
um mehr über die Ursachen, Symptome und
Behandlungsmöglichkeiten des Grauen Stars zu erfahren.
Schreiben Sie uns, vielleicht ist das dann ja Thema in unserer nächste „Sprechstunde“, selbstverständlich wieder mit einer Ärztin oder einem Arzt aus unserer Region.