Sonntag 14.9.25 | Warum immer im eigenen Ort bleiben, auch die Heimatvereine der Nachbarn haben spannende Geschichten von früher auf Lager. Der Tag des offenen Denkmals ist die perfekte Gelegenheit, einen Ausflug zu unternehmen – und dabei endlich mal den faszinierende Ort entdecken, von dem du schon viel gehört hast, aber noch nie die Gelegenheit genutzt.
Nachdem Landfunker im ersten Teil die Angebote in Bruchsal und den Stadtteilen aufgelistet hat, gibt’s hier den zweiten Teil: eine bunte Auswahl an Heimatmuseen und Veranstaltungen im Landfunkerland, die dir und deiner Familie bestimmt unterhaltsame Eindrücke bieten werden.
Und nicht vergessen: Am Tag des OffenenDenkmals zahlt man keinen Eintritt!
Östringen: Reise in die Vergangenheit und das Nylon-Zeitalter
Ab 14 Uhr kannst du im Ruhbenderhaus (Leibergplatz) hautnah erleben, wie die Menschen in Östringen bis ins 20. Jahrhundert hinein lebten und arbeiteten. Das Gebäude aus dem Jahr 1700 bietet mit Führungen durch die alte Scheune und den neuen Kräutergarten faszinierende Einblicke in vergangene Zeiten. Für die Geschichtsinteressierten gibt es noch mehr: In der Gartenstraße 8/1 kannst du das „Nylon-Archiv“ besuchen, das einen wichtigen Teil der jüngeren Ortsgeschichte wieder aufleben lässt. Es dreht sich alles um die Zeit, als Östringen dank des größten europäischen Nylonfaserwerks einen enormen Aufschwung erlebte. Dazu gibt es Filme über die Entstehung und die Produktion von „der Nylon“. Auch das städtische Heimatmuseum in der Hauptstraße 100 hat geöffnet (14-17 Uhr) und entführt dich auf eine Entdeckungsreise durch die Erd- und Ortsgeschichte – geführt von Wolfgang Essig, der dir die naturkundliche Sammlung zeigt.
- Öffnungszeiten:
- Ruhbenderhaus: 14-17 Uhr
- Nylon-Archiv: 14-17 Uhr
- Heimatmuseum: 14-17 Uhr
- Und keine Sorge: Kaffee und Kuchen gibt es selbstverständlich auch im gemütlichen Scheunencafé gegenüber der Heimatstube in Tiefenbach!
Kraichtal: Kunst, Kultur und Konditormaschinen
In Kraichtal lockt das Graf-Eberstein-Schloss in Gochsheim (Weinbrennerstraße 6) mit einer Vielzahl von Ausstellungen. Von 13 bis 18 Uhr kannst du nicht nur das wunderschöne Turmzimmer mit seiner Stuckdecke bewundern, sondern auch die Wechselausstellung „50 Jahre Feuerwehr Kraichtal – Das Ehrenamt im Wandel der Zeit“. Wer sich mehr für Kunst interessiert, wird die Ausstellung „Ferner Klang“ von Margarethe Krieger lieben, die mit Werken zu Texten von O.W. Fischer beeindruckt. Für die Kinder bietet Eva Wick ab 14 Uhr Kunstworkshops im Schlossatelier an, während die Erwachsenen ab 14 Uhr Führungen durch die historische Altstadt genießen können (Treffpunkt vor dem Schloss).
Doch das ist noch lange nicht alles: Die Handwerksmuseen in Gochsheim bieten alles, was das Herz begehrt, von Schokolade und Marzipan im Zuckerbäckermuseum bis hin zu einem funktionsfähigen Brustfeuerofen im alten Backhaus. Und im Schlosscafé auf der Terrasse kannst du bei schönem Wetter Fairtrade-Kaffee und selbstgebackene Kuchen genießen.
- Öffnungszeiten:
- Museen und Ausstellungen: 13-18 Uhr
- Führungen: Feuerwehr-Ausstellung um 14 Uhr, historische Altstadt um 15:30 Uhr
Bad Schönborn: Ein Stück Serbien in der Heimat
Das preisgekrönte Heimatmuseum der Heimatortsgemeinschaft Parabutsch öffnet von 13 bis 18 Uhr im Gustav-Basnizki-Bürgerhaus (Trechterweg 2, Bad Schönborn-Langenbrücken). Hier wird die Geschichte der Parabutscher dargestellt, die im heutigen Serbien angesiedelt waren und nach Flucht und Vertreibung 1946 in Langenbrücken eine neue Heimat fanden. Besonders beeindruckend ist der Nachbau eines Fluchtwagens und eines Bootes, der sogenannten „Ulmer Schachtel“, sowie das große Modell der Gemeinde Parabutsch (heute Ratkovo). Museumsleiter Jürgen Purr führt durch die verschiedenen Räume, und wem das noch nicht reicht, der kann sich über eine Audio-Guide-Anlage weiter informieren. Als besonderes Highlight gibt’s hausgebackenen Kuchen und Kaffee in der Heimatstube – eine perfekte Stärkung für zwischendurch!
- Öffnungszeiten: Heimatmuseum: 13-18 Uhr
Waghäusel: Kleines Haus, große Geschichte
In Wiesental bei Waghäusel steht ein echtes Juwel unter Denkmalschutz: Die Heimatstube (Wagbachstraße 48), die von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist, bietet Einblicke in das Leben um 1795. Das charmante Fachwerkhaus wurde vor über 40 Jahren restauriert und zeigt, wie die Menschen damals auf gerade einmal 50 Quadratmetern gelebt haben – und das mit sieben Personen! Besonders interessant ist ein in Eigenbau hergestelltes Modell des ursprünglichen landwirtschaftlichen Anwesens, inklusive Stallungen, Innenhof und Brunnen. Ideal für alle, die sich für das Landleben früherer Zeiten interessieren!
- Öffnungszeiten: Heimatstube: 14-17 Uhr
Ubstadt-Weiher: Musik für die Ohren und Geschichte für den Kopf
Wer sich für Musik interessiert, sollte den Weg nach Stettfeld nicht scheuen. Ab 14 Uhr bietet der Heimatverein Ubstadt-Weiher eine Führung zur historischen Voit-Orgel in der Marcelluskirche (Treffpunkt: Vor der Kirche), die 1892 erbaut wurde. Organist Bernhard Raab erklärt die Besonderheiten dieses Instruments und gibt einen Einblick in die Geschichte der Orgel – natürlich mit einem kleinen Konzert inklusive! Aber Achtung: Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt, also am besten gleich telefonisch oder per E-Mail anmelden (Telefon: 0151 70244503, E-Mail: angela.daenner@heimatverein-ubstadt-weiher.de).
- Öffnungszeiten: Orgelführung: 14 Uhr, Anmeldung erforderlich