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Lebensmittelüberwachung 2023: Vom verschmutzten Waschbecken bis zu gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln

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11.6.24 | Kreis Karlsruhe. Das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung informiert in seinem „Jahresbericht Lebensmittelüberwachung 2023“ über seine Kontrolltätigkeiten in Betrieben und von Lebensmitteln, die sowohl planmäßig als auch anlassbezogen stattfinden. Die Kontrollen deckten zahlreiche Hygienemängel auf, die Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken schützen sollen.

Kreis Karlsruhe führt umfassende Lebensmittelkontrollen durch

Das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung informiert in seinem „Jahresbericht Lebensmittelüberwachung 2023“ über seine Kontrolltätigkeiten in Betrieben und von Lebensmitteln, die sowohl planmäßig als auch anlassbezogen stattfinden.

Teilweise mangelndes Bewusstsein im Umgang mit Lebensmitteln

Von den im Landkreis Karlsruhe ansässigen 7.400 Betrieben wurden knapp ein Drittel kontrolliert. Die Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure sowie die Amtstierärztinnen und -tierärzte stellten überwiegend Missstände in der Betriebs- und Personalhygiene fest. Das waren beispielsweise verschmutzte Produktionsstätten wie Küchen, Lagerräume oder Backstuben, nicht funktionsfähige Handwaschbecken oder fehlendes Handwaschmittel. In anderen Fällen wurde ein mangelndes Bewusstsein im Umgang mit Lebensmitteln, zum Beispiel durch fehlende Trennung von ungereinigten und verarbeiteten Lebensmitteln, festgestellt.

Zwei Betriebsschließungen wegen akuter hygienischer Mängel

Auch bei der betrieblichen Eigenkontrolle, beispielsweise Temperaturüberwachung, Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen oder auch Schädlingsüberwachung und -bekämpfung, gab es viele Mängel. Aufgrund der festgestellten Verstöße wurden 124 Anordnungen, 95 Mängelberichte und 93 Bußgelder sowie in drei schwerwiegenden Fällen Strafverfahren eingeleitet. Vier Betriebe wurden auf der Verbraucherschutzplattform www.verbraucherinfo-bw.de unter Nennung der Beanstandungsgründe veröffentlicht. Bei zwei Betrieben kam es bedingt durch die akuten hygienischen Mängel zu einer vorübergehenden Betriebsschließung.

Probenahmen bei Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Kosmetika zeigen deutliche Beanstandungen

Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt ist die Beprobung von Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Kosmetika und Bedarfsgegenständen. Von den insgesamt 1.878 Proben haben die Chemischen- und Veterinäruntersuchungsämter 236 Proben beanstandet. Die Beanstandungsquote von 12,6 Prozent lag auf dem Niveau der Jahre vor Corona. In den Corona-Jahren wurden die Quoten teilweise nicht erhoben, da die Probennahme durch die Kontaktreduzierung und den Schichtbetrieb deutlich reduziert wurde. Es wurden überwiegend Risiko- oder Verdachtsproben mit einem gesundheitsschädlichen Potential erhoben. Durch die Priorisierung sanken die beanstandeten Kennzeichnungsmängel. Eine Vergleichbarkeit ist daher nicht mehr eindeutig gegeben.

15 Proben wurden als nicht Verzehr geeignet eingestuft

Mehr als 73% der Beanstandungen bezogen sich auf eine mangelhafte Kennzeichnung, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie bedeutet. Im Jahr 2019 lag die Quote noch bei über 90 Prozent. 15 Proben wurden als nicht zum menschlichen Verzehr geeignet eingestuft. Eine der untersuchten Proben wurde sogar als gesundheitsschädlich beurteilt. Diese beanstandeten Produkte wurden aus dem Verkehr gezogen und die Verbraucher über das Portal www.lebensmittelwarnung.de informiert.

Schnellwarnungen führten zum Rückruf betroffener Waren

Mit einer Schnellwarnung als besonderes Element des Verbraucherschutzes gibt die Kontrollbehörde Mitteilungen über Produkte, von denen Gesundheitsgefahren für den Menschen ausgehen, europaweit an die zuständigen Überwachungsbehörden weiter. In zehn Fällen lag der Ursprung im Landkreis Karlsruhe. Bei insgesamt 218 Schnellwarnungen war das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung beim Rückruf der Waren in den betroffenen Betrieben im Kreis beteiligt. Anlass waren insbesondere Fremdkörper wie Metall-, Plastik- oder Glasteile, die in jedem fünften zurückgerufenen Produkt gefunden wurden.

Vorbeugender Verbraucherschutz durch Hilfestellung bei der Planung

Im Bereich des vorbeugenden Verbraucherschutzes war das Amt in über 100 Fällen bei der Planung neuer Lebensmittelbetriebe oder des Umbaus bestehender Betriebe involviert. Dabei werden Fragen nach räumlicher Aufteilung, notwendiger Ausstattung oder Eigenkontrollmaßnahmen mit den Verantwortlichen erörtert, um eine gute lebensmittelhygienische Praxis zu gewährleisten.

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