Carmen Schleicher und Marcel Bender testen die Anlage | Foto: PM

BRUCHSAL | Neues Feuerwehrhaus hat jetzt eine Atemschutzübungsanlage (Archiv 2020)

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11.08.2020 | „Das Wichtigste für uns ist, dass wir unsere Einsätze unverletzt überstehen. Deshalb sind wir umso glücklicher mit unserer neuen Atemschutzübungsanlage im neuen Feuerwehrhaus“, sagt Tatjana Wurst.

Sie ist für die Stadt Bruchsal als Einsatzbeamtin im Dienstgrad „Brandmeisterin“ bei der Feuerwehr tätig. Zusätzlich ist sie ehrenamtlich bei der Feuerwehr Bruchsal im Einsatzdienst aktiv und seit einigen Jahren unter anderem als Ausbilderin für Atemschutzgeräteträger/-innen für den Landkreis Karlsruhe tätig. Sichtlich stolz zeigt sie die Räume im neuen Feuerwehrhaus, in denen Atemschutzübungen unter möglichst realistischen Bedingungen durchgeführt werden sollen. Um auf „Betriebstemperatur“ zu kommen, müssen die Feuerwehrmänner und -frauen in kompletter Atemschutzausrüstung zunächst auf das Fahrrad, das Laufband, den Arm-Ergometer und die „endlose“ Leiter.

Bei der jährlichen Belastungsübung werden zwei Profile unterschieden. Feuerwehrmänner/-frauen bis 49 Jahre und ab 50 Jahren. Alle Atemschutzgeräteträger/ – innen müssen einmal im Jahr diese simulierte Übung absolvieren und bestehen. Sonst sind sie nicht atemschutztauglich.

Bild von der Röhre

Nachdem die Übung im Konditionsraum absolviert ist, geht es dann weiter zur sogenannten Orientierungsstrecke. Der Trupp muss sich durch eine 70 Meter lange Strecke über zwei Stockwerke und eine Röhre mit 60 Zentimeter Durchmesser durchkämpfen. Um eine realistische Situation herbeizuführen, wird der Raum zudem abgedunkelt, eine Nebelmaschine kommt zum Einsatz sowie diverse Effekte wie Feuerschein und eine Soundanlage mit Stimmen.

„Nach dem Absolvieren der Belastungsübung sind die Teilnehmer/-innen sehr erleichtert und auch stolz. Sie können weitere zwölf Monate als Atemschutzgeräteträger/ -in eingesetzt werden“, sagt Tatjana Wurst. Die Anlage bietet darüber hinaus noch weitere Übungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine massive Stahltür, an der das Öffnen von verschlossenen Türen mit den unterschiedlichsten Werkzeu-gen geübt werden kann. Oder eine Anlage mit Rohrleitungen, die abgesperrt oder abgedichtet werden müssen. Ein Sicherungskasten, an dem der Strom abgeschaltet werden muss, ist ebenfalls Bestandteil der neuen Anlage. „Es ist wichtig, dass unsere Leute auch das üben. Gerade in einem fremden Objekt, kann es wichtig sein, den Strom abzustellen oder Versorgungsleitungen zu unterbrechen“, so die Beamtin. Während der gesamten Zeit erfolgt eine Kontrolle über den Bildschirm und eine Abstimmung per Mikrofon. Hier wie bei einem Einsatz muss die Kommunikation stimmen. „Schließlich sind unsere Kollegen/-innen das Auge in einem brennenden Haus. Sie müssen uns draußen sagen können, wo was ist und was sie tun werden“ erklärt Tatjana Wurst.

Die Teamarbeit ist wichtig. Die Mitglieder des Trupps müssen sich im Ernstfall aufeinander verlassen können, damit ihnen nicht die Orientierung verloren geht. „Und es ist wichtig, dass sie ihren Atemluftvorrat kennen und ein Stück weit auch an die besondere Belastung gewöhnt sind“ sagt Tatjana Wurst.

Wenn der Umzug in das neue Feuerwehrhaus vollzogen ist, sollen die ersten Übungen in den Räumen stattfinden, sofern es die strengen Corona-Hygieneregeln zulassen. Schließlich sind die Feuerwehrmänner und -frauen systemrelevant.

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