Jens Kehrer auf der AIDA
Jens Kehrer auf der AIDA

BERUF & KARRIERE :: Traumjob Traumschiff – Jens Kehrer aus Kronau (Archiv 2014)

Lass das deine Freunde wissen!

Den größten Teil des Jahres verbringt er auf See: Der Kronauer Jens Kehrer arbeitet als Anlagenmechaniker auf einem AIDA-Kreuzfahrtschiff. Für seine Familie und Freunde hat er kaum Zeit, dafür hat er schon zahllose Länder gesehen. Momentan ist er auf „Heimatbesuch“ und traf sich mit WILLI.

Jens Kehrer arbeitet da, wo Andere Urlaub machen. Er wollte noch was erleben, noch eine neue Herausforderung annehmen, bevor er die Firma seines Vaters übernimmt, so die Beweggründe des jungen „Seemanns“. Über das Internet hatte Jens sich bei der AIDA um den Posten beworben und wurde prompt zu einem Vorstellungsgespräch nach Rostock eingeladen. Nach nur dreißig Minuten war das Gespräch vorbei. Jens konnte sich noch entspannt Rostock und Warnemünde ansehen, bevor es wieder heim ging. Nach zwei Wochen kam schließlich der Anruf: „Schiff ahoi“, er hatte den Job bekommen.

„Eine Einarbeitung gab es keine, man wird ins kalte Wasser geworfen“.

Am 4. September begann das Abenteuer. Über Kopenhagen ist der Kronauer nach Reykjavik geflogen, dort aufs Schiff und los ging die Reise.  „Ich war auf der Transatlantik-Route unterwegs, vorbei an Halifax, weiter nach New York, wo die Reise dann endete“, erklärt Jens.

Die Arbeit auf der AIDA hat ihm großen Spaß gemacht. Sein Reisegepäck war auf 23 kg beschränkt. Was aber kein Problem darstellte. Auf dem Schiff gab es einen Wasch- und Zimmerservice. Alles wurde vom „Housekeeping“ erledigt. Fast so wie bei den zahlenden Passagieren. Auch die Verpflegung war für Jens „All Inclusive“. „Das Essen war sehr gut, es gab immer frisches Obst und Shakes, was das Herz begehrt“, sagt der Kronauer schmunzelnd.

Einlaufen in New York
Einlaufen in New York

Um nicht einzurosten, nutzte Jens die Freizeitangebote für die Crew, Fitnessstudio, Spinning, Volleyball, Fußball, Sauna oder auch nur auf dem Sonnendeck liegen und sich abends in der Disco amüsieren.

Allerdings hat man auf der AIDA die 35-Stunden-Woche noch nicht eingeführt. „Ich hatte eine 7-Tage-Woche und die tägliche Arbeitszeit war von 8 bis 17 Uhr. Alle 4 Tage hatte man bis 20 Uhr Bereitschaft“, erklärt er. „Ich war hauptsächlich für alle Pools und Jacuzzis an Board zuständig. Wir haben jeden Tag die Wasserqualität gemessen und eingestellt.“

Jens war als Führungskraft eingestellt worden und durfte daher den Luxus einer Einzelkabine mit Fenster genießen. „Da kann man wirklich nicht meckern“, gesteht der Anlagenmechaniker, „auch am Verdienst gibt es nicht wirklich etwas auszusetzen. Wir im Engine-Bereich haben Festverträge und somit ein Festgehalt und jedes Jahr gibt es eine Lohnerhöhung. Es ist ein gut bezahlter Job. Okay, Millionär wird man natürlich nicht,“ sagt Jens lachend.

Jens auf Antigua
Jens auf Antigua

Man muss aber auch bedenken, dass die Crew 4-5 Monate an Board ist und somit auch lange Zeit von Familie und Freunde getrennt ist. „Die Trennung machte mir am Anfang zu schaffen, ich hatte großes Heimweh. Aber nach einiger Zeit legte sich dies und ich fühlte mich richtig wohl“, beschreibt  Jens die Anfänge auf seinem schwimmenden Arbeitsplatz.

Alle Führungskräfte an Board sind Deutsche und man spricht fast nur Deutsch an Board, außer mit den philippinischen Kollegen, da unterhält man sich in Englisch. Jens wird nach seinem Heimaturlaub wieder mit der AIDA in See stechen, sein Vertrag endet erst Mitte 2015. Einen Arbeitsplatz auf einem Kreuzfahrtschiff kann er definitiv weiterempfehlen, allerdings nur, wenn man die Trennung von Familie und Freunden in Kauf nehmen will. Es ist ein sehr interessanter Job und man sieht sehr viel von der Welt. Für die Weiterfahrt auf der AIDA wünschen wir Jens immer eine „Handbreit Wasser unterm Kiel“ und alles Gute für eine gesunde Heimreise 2015.

Text: Christina Notheisen
Bilder: Jens Kehrer

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