Schon länger wehren sich Apotheker gegen lähmende Auflagen und die Folgen. Nun wollen auch die Bürgermeister des Gemeindetags-BW die bedrohliche Versorgungssituation nicht länger so hinnehmen. | Symbolbild Landfunker.de

Sorge um Apothekenlandschaft: Auch Kommunen schlagen nun Alarm

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15.10.24 | Oberderdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki, Kreisvorsitzender des BW-Gemeindetags, hat in einem offenen Brief auf die drohende Schließung vieler Apotheken hingewiesen und die Bundesregierung dazu aufgerufen, den Fortbestand dieser wichtigen Einrichtungen sicherzustellen. Auf der Klausurtagung betonten er und weitere Kommunalpolitiker die entscheidende Rolle der Apotheken für die regionale Gesundheitsversorgung und warnten vor den Folgen weiterer Einschnitte.

Inhalt in Kürze:
– Apotheken bieten individuelle, persönliche Beratung.
– Sie vermeiden Gesundheitsrisiken und Folgekosten.
– Online-Anbieter leisten dies nicht und zahlen keine deutschen Steuern.
– Rund 140.000 Arbeitsplätze sind bedroht.
– Die Gesundheitssicherheit steht auf dem Spiel.

Die Bedeutung der Apotheken vor Ort darf nicht unterschätzt werden

Die medizinische Betreuung und Versorgung vor Ort spiele für die Bevölkerung eine zentrale Rolle. Neben Arztpraxen und anderen Gesundheitsdiensten gehörten Apotheken untrennbar dazu. Sie bieten weit mehr als die bloße Ausgabe von Medikamenten: Apothekerinnen und Apotheker sowie ihre Teams kennen ihre Kundschaft oft seit Jahren und sind daher in der Lage, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, was die Einnahme und Verschreibung von Arzneimitteln angeht, so der Kreisvorsitzende.

Die persönliche Beratung vor Ort hat große Vorteile gegenüber den anonymen Online-Diensten. Apotheker können Komplikationen und Nebenwirkungen direkt ansprechen und vermeiden. Diese Beratungsqualität, gepaart mit langjähriger Erfahrung und persönlicher Betreuung, reduziert nicht nur Gesundheitsrisiken, sondern verhindert auch potenziell höhere Folgekosten für Patienten.

Apotheken sind ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge

Die Apothekenlandschaft in Deutschland besteht aus rund 17.000 Einrichtungen, die 140.000 Arbeitsplätze sichern. Doch diese Apotheken sind zunehmend bedroht, wenn Sparmaßnahmen und Kürzungen auf sie abgewälzt werden. Auf der Klausurtagung im Oktober 2024 wurde diese Entwicklung deutlich kritisiert.

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister stellten klar, dass die lokale Gesundheitsversorgung nicht den Interessen ausländischer Online-Anbieter geopfert werden darf, die in Deutschland kaum Steuern zahlen und weniger auf das Wohl der Patienten als auf Gewinne fokussiert sind.

Apotheken leisten nicht nur in der regulären Versorgung einen unschätzbaren Beitrag, sondern stellen auch in Notfällen sicher, dass rund um die Uhr eine Anlaufstelle für Arzneimittel besteht – ein Angebot, das vor allem für ältere Menschen unverzichtbar ist.

Kommunen fordern die Unterstützung der Bundesregierung

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister forderten die Bundesregierung auf, die zunehmenden Belastungen und Auflagen für Apotheken zu überdenken. Es sei eine dringende Aufgabe, den Fortbestand dieser unverzichtbaren Einrichtungen zu sichern. Denn nur durch eine faire Bezahlung und den Schutz dieser qualifizierten Arbeitsplätze könne die Qualität der Beratung und Versorgung weiterhin gewährleistet werden.

Die Gesundheit der Bevölkerung, insbesondere die Versorgungssicherheit, müsse an oberster Stelle stehen. Apotheken sind ein wichtiger Bestandteil dieser Sicherheit, und ihr Wegfall würde die Versorgung vielerorts massiv verschlechtern.

Sehen Sie hierzu auch direkte Kommentare von Apothekerinnen und Apothekern aus dem Landfunkerarchiv bei einer Streik-Kundgebung in Bruchsal im Juni 2023

Weiße Kittel vor dem Rathaus! Der Streik der Apothekerinnen und Apotheker in Bruchsal.

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