Warum in Forst am Wahlabend die Nationalhymne gesungen wurde – Gedanken zum Tag der Deutschen Einheit

Ein Wahlabend, wie man ihn in Forst noch nicht erlebt hat: Nachdem am vergangenen Sonntag, 28.9.2025 die Ergebnisse der Bürgermeister-Stichwahl feststanden, stimmten die Menschen auf dem Kirchplatz neben dem Rathaus die Nationalhymne an. Für eine Kommunalwahl ein eher ungewöhnlicher Moment – vermutlich sogar eine Premiere. Doch wie kam es dazu?

 

Landfunker.de hat – passend zum Tag der Deutschen Einheit – Christian Holzer (SPD), Initiator des Gesangs und Vorsitzender des Wahlausschusses, um Antwort gebeten.

Herr Holzer, Sie haben direkt nach der offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses den Vorschlag gemacht, gemeinsam das Deutschlandlied zu singen. War das ein spontaner Gedanke – oder hatten Sie es schon vorher geplant?

 

Christian Holzer: Es war an dem Tag eine spontane Idee. Bewegte Woche lagen aufgrund der Wahl hinter Forst. Eine Wahl sollte ein Land und eine Gemeinde niemals spalten, daher war es mir wichtig noch gleich an dem Abend die „Forster-Einheit“ zu beschwören, denn nur dann können wir auch eine erfolgreiche Zukunft erwarten. Gleichzeitig wollte ich die Wahl zum Anlass nehmen, um den Menschen zu zeigen, was es ausmacht in einem freien und demokratischen Land zu leben.

Am Wahlabend, 28.9.2025: Hunderte Besucher sangen am Forster Kirchplatz die Nationalhymne

Warum ausgerechnet das Deutschlandlied? Wollten Sie damit ein bestimmtes Zeichen setzen?

 
Christian Holzer: Sowohl die Einheit als auch die Demokratie und die Rechtstaatlichkeit finden sich in der Hymne wieder. Das Badnerlied, dass stets gesungen wird, fand ich nicht geeignet. Ebenso nicht die Europahymne, da es hierzu keinen Text gibt.

Wie waren die Reaktionen im Nachhinein – gab es mehr Kritik oder mehr Zustimmung?

 
Christian Holzer: Die Reaktionen, die mich erreicht haben, waren durchweg positiv. Für viele war es eine Überraschung, da das Deutschlandlied in der Fläche nur wenig gesungen wird.

Und ganz persönlich: In ein, zwei Sätzen – was bedeutet Ihnen die Nationalhymne?

 
Christian Holzer: Wir haben eine gute Hymne, die betont, was wichtig ist: Einigkeit und Recht und Freiheit. Darauf können wir stolz sein. Es wird nicht über einen König gesungen und auch nicht über gewonnene Schlachten wie in manch anderen Hymnen. Gleichzeitig sollten wir die Deutschlandfarben und auch die Hymne nicht den Extremisten überlassen, den diese stehen nicht für diese Werte ein, für die die Farbe „schwarz-rot-gold“ (Freiheit und Demokratie) und auch die Hymne stehen. 

Vielen Dank, Herr Holzer – und einen angenehmen Feiertag!

 

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