V.l.n.r. Tobias Dammert (AFD), Helge Viehweg (SPD), Sven Weigt (CDU)

Der 13. Juli ist bald: Sieben Fragen an …

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In aller Kürze

Sieben Fragen an drei Kandidaten
Parteizugehörigkeit, Steuern, Windkraft, Asylbewerber und mehr
Vorstellung der Kandidaten in KraichgauTV-Interview

Der Kampf um den Oberbürgermeister­sessel in Bruchsal nimmt Fahrt auf und inzwischen gibt es für die Entscheidung im Juli drei Kandidaten: Tobias Dammert (AfD), Helge Viehweg (SPD), Sven Weigt (CDU). Dies ist erfreulich, bietet sich den Bürgern dadurch eine tat­sächliche Auswahl und garantiert wohl einen lebhaften und hoffentlich fairen Wahlkampf. Übrigens gibt es sogar einen vierten Bewerber, der aber bei Redaktionsschluss laut Stadt­verwaltung seinen Namen nicht öffentlich preisgeben wollte; welche Absurdität.

Um größtmögliche Gleichbehandlung und Fairness zu gewähr­leisten, haben wir allen drei Kandidaten sieben gleichlautende Fragen zukommen lassen. Wenngleich dadurch nicht alle The­men abgedeckt werden können, geben die Antworten doch Hinweise auf die unterschiedlichen Standpunkte der Kandi­daten.

 

Frage 1: Sie sind Parteimitglied. Sehen Sie sich dennoch als überparteilicher Kandidat?

Tobias Dammert:
Als Oberbürgermeister bin ich nicht Parteivertreter, sondern dem Wohl aller Bruchsaler Bürger verpflichtet. Mein politisches Handeln folgt Vernunft, Verantwortung und gesundem Menschenverstand. Ich trete für pragmatische Lösungen ein, unabhängig vom politischen Lager. Wer mich wählt, bekommt einen Oberbürgermeister, der Bruchsal in den Mittelpunkt stellt und nicht die Parteibücher in Berlin.

Helge Viehweg:
Gemeinschaft und gutes Miteinander sind mir ein wichtiges Anliegen und stehen im Zentrum meiner Arbeit. Ich spüre das Miteinander in dieser Stadt. Teil dieser Gemeinschaft zu werden ist mein Ziel, unparteiisch und fair. Genau deshalb war es mir wichtig, nicht als Kandidat einer Partei aufgestellt zu werden, sondern ein breites Bündnis über die politischen Lager hinweg für diese Kandidatur zu gewinnen. Das zeigt doch, dass man vereinen und zusammenbringen kann. Im Rathaus und dem Gemeinderat sollte keine Parteipolitik betrieben werden, sondern das Ringen nach den besten Lösungen für die Stadt im Vordergrund stehen.

Sven Weigt:
Als CDU-Mitglied kann man grundsätzlich meine Wertvorstellungen einordnen. Entscheidend ist, dass ich als Oberbürgermeister Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger und alle Fraktionen im Gemeinderat sein werde. Zuhören, Verstehen und Gestalten ist mein Anspruch. Mit dieser Haltung habe ich bereits 18 Jahre erfolgreich als Bürgermeister gearbeitet.

 

Frage 2: Welche drei Aufgaben sollte die Verwaltung im ersten Amtsjahr vorrangig angehen?

Tobias Dammert:
Erstens: Eine konsequente Haushaltskonsolidierung. Die Stadt muss handlungsfähig bleiben, deshalb sind Einsparpotenziale zu identifizieren und unnötige Ausgaben zu stoppen, ohne den Kern öffentlicher Aufgaben zu gefährden.
Zweitens: Straßen und öffentliche Einrichtungen sind vielerorts marode und Verwaltungsprozesse veraltet. Hier braucht es Tempo, Pragmatismus und Transparenz.
Drittens: Mehr Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum – mit mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt, klaren Regeln und deren Durchsetzung.

Helge Viehweg:
Die finanzielle Situation analysieren und erste Lösungsstrategien gemeinsam mit dem Gemeinderat entwickeln. Verwaltung und Oberbürgermeister sollten schnell ein schlagkräftiges Team werden. Die Bürgerschaft steht im Zentrum und sollte sich auf eine serviceorientierte Verwaltung verlassen können. Zusammenhalt und Gemeinschaft fördern. Ob im kulturellen- oder sozialen Miteinander: Bruchsal kann und soll Menschen zusammenbringen, nicht spalten.

Sven Weigt:
Ob es die ersten drei Punkte sind, die am dringendsten oder wichtigsten sind, sei dahingestellt, denn Situationen verändern sich und erfordern flexibles sowie schnelles Handeln. Die Finanzlage bestimmt dabei viele Dinge.
Daher fasse ich es mal so zusammen:
– Überprüfen und analysieren der gesamten Situation gemeinsam mit dem Bürgermeister und dann den Haushalt mit einer strategischen Planung und Priorisierung transparent unter Einbindung aller Akteure zielführend aufstellen.
– Beschleunigung in allen Entscheidungen.
– Entwicklung eines lebenswerten Stadtzentrums unter Berücksichtigung der Identität der Stadtteile.

 

Frage 3: Würden Sie eher Steuern erhöhen oder freiwillige Leistungen kürzen?

Tobias Dammert:
Ich lehne Steuererhöhungen ab. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten dürfen Bürger nicht noch zusätzlich belastet werden. Stattdessen braucht es eine ehrliche Analyse freiwilliger Leistungen. Nicht jede liebgewonnene Maßnahme ist dauerhaft finanzierbar. Wir müssen Prioritäten setzen: Was dient vielen? Zusätzlich helfen Einsparungen durch Verwaltungsmodernisierung, Erweiterung digitaler Prozesse sowie Kontrolle von Zuschüssen, Beteiligungen und Personalaufwand, ohne die Lebensqualität zu gefährden.

Helge Viehweg:
Bruchsal steht finanziell nicht gut da. Das teilt die Stadt mit nahezu allen Kommunen. Da muss strukturell etwas passieren und das werde ich als Oberbürgermeister auch klar einfordern. Mit dem Streichen von Freiwilligkeitsleistungen werden wir den Haushalt nicht retten; das macht ca. 20% des Volumens aus. Aber alles, was an Engagement vorhanden ist, könnte es zunichte machen. An der Steuerschraube zu drehen kann auf Sicht auch keine gute Lösung sein. Seriös kann ich die Frage beantworten, wenn ich einen Überblick über die Gesamtsituation habe.

Sven Weigt:
Als Bürgermeister konnte ich bisher grundsätzlich Steuererhöhungen vermeiden. Die Situation ist allerdings dramatisch! Sie ist Folge einer Missachtung finanzieller und personeller Ressourcen, vor allem auf Bundesebene. Die Kommunen können aktuell gar nicht so viel einsparen, wie andere ausgeben. Wir brauchen einen Politikwechsel sowie den Schulterschluss und die Unterstützung durch Bund und Land. Zur Wahrheit gehört auch, Maßnahmen zu priorisieren, ohne in dieser schwierigen Zeit wichtige Strukturen zu zerstören. Wunschkonzerte sind die Kür, die Hauptaufgabe liegt in der Pflicht. Steuererhöhungen und Einschnitte bei Freiwilligkeitsleistungen können angesichts der aktuellen Situation leider nicht ausgeschlossen werden.

Lernen Sie die OB-Kandidaten bei KraichgauTV im Fernsehen kennen

Drei Kandidaten, drei Orte, drei Gespräche plus eine Kandidatenrunde.

Unser Schwestermedium KraichgauTV ist derzeit mit Kamera und Fragen unterwegs und trifft alle drei OB-Bewerber dort, wo sie später Politik machen wollen: in Bruchsal und seinen Stadtteilen. Die Kandidaten sollten dabei den Interview-Platz selbst wählen zu den Themen Stellung nehmen, die die Menschen vor Ort beschäftigen.

Ab der Woche nach Pfingsten gibts alle drei Interviews gleichzeitig zu sehen.

Wer spricht Klartext? Wer bleibt vage? Wer wirkt glaubwürdig? Das Videoformat bietet einen anderen Einblick als Plakate, Flyer und Pressemitteilungen: Man sieht, wie jemand auf Fragen reagiert, ob er oder er oder er (bisher gibts nur Herren) ausweicht oder überzeugt. Neben der Persönlichkeit gehts natürlich auch um Inhalte.

Alle zusammen im KraichgauTV Stadtstudio

Etwa zwei Wochen später bringt KraichgauTV alle drei Kandidaten zusammen ins Stadtstudio. Dort stellen sich die Kandidaten den Fragen unserer Redakteure Michelle Kochno und Matthias Kampp – gemeinsam, zur selben Zeit, am selben Tisch. Wer zuhört, wer übergeht, wer kontert das sieht man nur, wenn alle nebeneinander sitzen.

Also: Einschalten lohnt sich.

Ob im KraichgauTV-Fernsehen oder auf landfunker.de – wer mehr erfahren will, kann hier genau hinschauen.


 

Frage 4: Werden Sie den Betrieb aller drei Freibäder sichern?

Tobias Dammert:
Ja, ich setze mich für den dauerhaften Erhalt aller drei Freibäder ein. Sie dienen nicht nur Erholung und Gesundheit, sondern sind auch sozialer Treffpunkt und Teil unserer Lebensqualität. Klar ist jedoch, dass der Betrieb finanzierbar bleiben muss. Ich befürworte tragfähige Modelle mit Unterstützung durch Vereine, Ehrenamt und regionale Unternehmen.

Helge Viehweg:
Ich werde mich dafür einsetzen, dass alle Bäder erhalten bleiben können.

Sven Weigt:
Ja! Jedes Kind soll schwimmen lernen! Deshalb setze ich mich selbstverständlich für den Erhalt der drei Schwimmbäder ein.

 

Frage 5: Unterstützen Sie Windkraft im städtischen Wald?

Tobias Dammert:
Nein, das lehne ich entschieden ab. Windkraftanlagen im Wald bedeuten massive Rodungen, gefährden Tiere, zerstören Naherholungsgebiete und liefern nur unzuverlässigen Strom. Der Eingriff in Natur und Landschaft steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Solche Projekte dienen oft Wunschdenken statt Vernunft. Bruchsal braucht keine Windparks im Wald, sondern eine technologieoffene Energiepolitik ohne Naturzerstörung vor Ort.

Helge Viehweg:
Ich möchte mit den Menschen gemeinsam den Wandel zu erneuerbaren Energien meistern. Ohne zu spalten. Bei der Windkraft gehen die Meinungen weit auseinander. Deshalb verschweige ich das Thema auch nicht. Solch einen Prozess habe ich schon einmal moderiert und die Menschen mitgenommen. Das Gleiche möchte ich hier auch erreichen und bin überzeugt, dass wir das hinbekommen. Ganz klar: ich möchte städtischen Flächen den Vorrang geben, damit Gewinne der Gemeinschaft zugute kommen.

Sven Weigt:
Klima und Umweltschutz sind mit die größten Herausforderungen. Maßnahmen müssen aber in einem ökonomischen, ökologischen und sozialen Gleichgewicht umgesetzt werden. Deshalb setze ich mich schon heute im Regionalverband dafür ein, Vorrangflächen für Windenergie in Bruchsal auf verträgliche Weise auszubauen. Windräder müssen von Bürgerinnen und Bürgern akzeptiert werden können und Einnahmen müssen der Allgemeinheit zu Gute kommen. Der Bau in städtischen Wäldern ist deshalb allenfalls in geringem Umfang möglich, aber keinesfalls in Waldrefugien.

 

Frage 6: Unterstützen Sie eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber?

Tobias Dammert:
Nein – mit aller Deutlichkeit. Eine solche Einrichtung bedeutet Kontrollverlust, steigende Kriminalität und soziale Spannungen. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen: Anwohner fühlen sich unsicher und Schulen sowie Behörden werden überlastet, während das Vertrauen sinkt. Bruchsal darf nicht zum Schauplatz einer gescheiterten Migrationspolitik werden, die Probleme nur verlagert. Wir brauchen klare Grenzen, Rechtsdurchsetzung und eine Politik, die sich zuerst um die eigenen Bürger kümmert.

Helge Viehweg:
Nach allem, was ich weiß bisher, hat die Stadt das gut verhandelt. Stichworte: Befreiung der Anschlussunterbringung oder die befristete Laufzeit. Später soll dann auf dem Gebiet bezahlbarer Wohnraum entstehen. Das klingt für mich erstmal vernünftig.

Sven Weigt:
Bruchsal wird auch in Zukunft seinen gesetzlichen Aufnahmeverpflichtungen nachkommen. Die Ansiedlung einer Erstaufnahmeeinrichtung unterstütze ich aber nicht. Es ist allerdings die Entscheidung des Landes als Grundstückseigentümer. Inwieweit eine Erstaufnahmeeinrichtung an dieser Stelle überhaupt realisiert wird, ist fraglich. Die aktuellen Flüchtlingszahlen, der kurze Zeitrahmen und die in Rede stehenden Kosten geben Grund zur Hoffnung.

 

Frage 7: Warum sollten die Bruchsaler Sie zum OB wählen?

Tobias Dammert:
Ich stehe für Klarheit, eine bürgernahe Verwaltung und praktikable Lösungen, die dem gesunden Menschenverstand folgen. Ich höre zu, nehme die Anliegen ernst und spreche auch unbequeme Wahrheiten offen aus – denn nur Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Bruchsal braucht keinen Verwalter, sondern einen mutigen, vorausschauenden Gestalter mit Herz, Verstand und Rückgrat. Ich bin überzeugt, dass Erneuerung dort beginnt, wo jemand Verantwortung übernimmt, anpackt und auch gegen Widerstände Kurs hält. Wer eine ehrliche, glaubwürdige und konsequente Alternative zur bisherigen Politik sucht, findet sie in mir.

Helge Viehweg:
Das werden die Bürgerinnen und Bürger entscheiden. Ich kann Ihnen sagen: Ich mag Menschen. Ich mag gestalten, ich kann eine Verwaltung führen und ich glaube, wir brauchen Gestalter mit Herz. Mit Offenheit pragmatisch handeln, das Notwendige nicht aus dem Blick verlieren; dafür stehe ich.

Sven Weigt:
Weil ich mich mit Sinn für die Realität und einer Portion Pioniergeist der Bürgerschaft gegenüber zur Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit verpflichte. Die Bruchsaler kennen mich und meine Arbeit und ich kenne Bruchsal.

Mehr Informationen zu den Kandidaten finden Sie auf ihren offiziellen Websites:

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