25.11.2021 | Während in der Region viele Weihnachtsmärkte erst garnicht eröffneten oder der Reihe nach abgesagt wurden (heute Ettlingen!), unternehmen die Beschicker des Bruchsaler Weihnachtsmarkt größte Anstrengungen, um den Markt am Laufen zu halten. Aber es gibt Änderungen am laufenden Band. Landfunker.de sprach mit Marktbeschickerin Ingrid Alt über Regeln und Pläne.
Die Marktbeschicker sind seit dem Start des Bruchsaler Weihnachtsmarktes aufgefordert sich entsprechend der Regeln der Landesverordnung zu verhalten. Dabei galt für sie bis Dienstag der Woche die „2G“-Regel. Geimpft oder Genesen. Ab Mittwoch gab es eine weitere Anforderung: Ein Test. Dafür genügte ein Schnelltest, aber er musste tagesaktuell sein.
Nur ein Artikel pro Gast darf verkauft werden!
Bis Dienstag genügte also ein Bändchen als Legitimation, das 2G bestätigte und daher für mehrere Tage zum Erwerb einer Wurst oder eines Glühweins legitimierte. Ein Artikel pro Gast! Schon dabei war bei der Ausgabe zu beachten, dass es nur ein (1) Artikel sein durfte. Man konnte also keineswegs einen „vorschicken“ um die ganze Mannschaft zu versorgen.

Wenn das bereits schwer zu vermitteln war, kam mit den tagesaktuellen Bändchen eine weitere Kontrolle auf die Marktleute zu. Sie mussten nun ab Mittwoch die legitimierenden Bändchen auch noch mit dem Datum versehen, weil man es tagesaktuell sein musste. Also Neuer Tag, Neues Band!
Leider auch Unverständnis bei einzelnen Besuchern
Ingrid Alt und ihr Team zeigte sich durchaus gewillt alle Maßnahmen mitzutragen. Mittlerweile sieht sie sich aber kaum noch in der Lage alle Kontrollen so durchzuführen, wie es erforderlich ist. Hinzu kommt, dass zwar viele sehr verständnisvoll sind, aber eben stets auch Leute unter den Gästen sind, die sich gegen jede Kontrolle wehren oder völlig unverständlich reagieren. Hier wird sie mit ihrem Team zum Sündenbock, wenngleich sie ja nur die Maßnahmen umzusetzen habe, die die Verordnung vorsieht.
Das mache das Geschäft nahezu unmöglich und man komme im Grunde nicht mehr zu dem, wofür man da sei, sagt sie. Und die Fragen der Gäste an die Mitarbeiter landen am Ende bei ihr. „Kann man auch zwei Würstchen bekommen? Oder einen Glühwein und eine Wurst? Kann ich meiner Frau einen Glühwein mitbringen? Muss mein Kind für den Kinderpunsch ein Bändchen haben? Kurzum Fragen über Fragen.

Eine Absage ab Samstag ist sehr wahrscheinlich
Heute hat nun auch Ettlingen den Weihnachtsmarkt abgesagt. Heute Vormittag signalisierte Ingrid Alt noch bis zum Freitag den Test laufen zu lassen um „Brusl leuchtet“ noch zu begleiten. Vielleicht kann mit Hilfe der Medien Verständnis dafür geschaffen werden, dass die Beschicker nur machen, was sie müssen, um so wenigstens nicht noch beschimpft zu werden. Die Alternative, und die ist eher wahrscheinlich, hieße die nächste Änderungen: Absagen! Dann hätten auch die Bändchen ausgespielt.

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In den Fussballstadien sitzen Tausende Backe an Backe ohne Maske! Wo ist hier Karl Lauterbach?
Und die Weihnachtsmärkte werden zum zweiten Mal abgesagt, bzw. durch 2G+ quasi unmöglich gemacht … Erbärmlich!
An Alle „Mitmacher“; alle Weihnachtsmarktfans die sich schon seit einigen Tagen freuen, auf eine kalte Nase, ein heißes Getränk, eine Kleinigkeit zu essen, ein paar stimmungsvolle Minuten; alle Kinder die mit uns die ganz besondere Stimmung erleben wollen, vielleicht sogar das erste Mal.
Ich bin enttäuscht und auch traurig, dass wir nun vor dieser Situation stehen. Unverständnis einzelner Besucher, Verzweiflung bei den Marktleuten, Schnellschüsse der Regierung mit 2G+ im Freien. Ich hoffe, dass bald (sehr bald) wieder bessere Zeiten kommen. Wir haben es verdient wieder ein Stück mehr Lebensfreude zu bekommen, in allen Bereichen. Wir haben „Mitgemacht“ und werden weiter Mitmachen und uns nicht frustrieren lassen! Weder von der Politik, von keinen Statistiken, von keinen Quertreibern und schon gar nicht von Unkern (ich hab’s doch gewusst, das wird nix). Lasst uns weiter zusammenhalten und diesem Virus die Stirn bieten!
Eine schöne und beschauliche Adventszeit! Seid achtsam und bleibt Gesund!