18.02.2021 | Um ein wenig Licht in das Thema zu bringen und sich auszutauschen, lud Moderator Ulrich Konrad sich zwei Gäste ein, die nahe an der Thematik sind.
Über unsere Studiogäste
Dorothea Moritz war bis vor kurzer Zeit die Vorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) und studierte Lehramt an den Pädagogischen Hochschulen Ludwigsburg und Heidelberg in den Fächern Sport, Deutsch und Soziologie. Begleitet wurde sie von Stephan Walter, dem Rektor und Schulleiter der Lußhardt-Gemeinschaftsschule Forst-Hambrücken.
„Bildung pädagogisch zu vermitteln muss gelernt sein!“
Dorothea Moritz hat die Erfahrung gemacht, dass die Tür in beide Richtungen schwingt: Viele Schülerinnen und Schüler seien im Homeschooling extrem selbstständig und können durch die flexible Zeiteinteilung eigenständiger arbeiten. Doch bei jüngeren Schülern fehle diese Eigenständigkeit und ein Homeschooling verlaufe eher schleppend. Sie merkt an, dass es Lehrer schließlich nicht umsonst gäbe. Bildung pädagogisch zu vermitteln muss gelernt sein, so Moritz. Man könne nicht voraussetzen, dass Eltern ihren Kindern die benötigte Hilfestellung bieten können.
Dennoch wünscht die Pädagogin sich, dass Eltern ihre Kinder nach wie vor zum Lernen ermutigen und der Lehrkörper den Unterrichtsstoff so konzipiert, dass die Aufgaben mit wenig oder gar keiner Hilfe der Eltern gelöst werden können.
Online vs. Präsenz
Auch die technische Ausstattung spiele eine große Rolle – Mit mobilen Endgeräten zu Hause aber auch mit dem, was die Schule bieten kann. Schulleiter Stephan Walter berichtet von seinen Erfahrungen.
Die Lußhardt-Gemeinschaftsschule nutzt die Lernplattform “Moodle”, die vom Land bereitgestellt wurde. Über diese Plattform versuchen die Lehrer, den Präsenzunterricht online abzubilden. Auch wenn hier in fast einem Jahr Pandemie einige Erfahrungen gesammelt und dazu gelernt wurde, sieht der Rektor ein Problem darin, ausschließlich Online-Unterricht durchzuführen. In seinen Augen fehle vor allem die soziale Komponente. Schließlich sei die Schule ein Ort des Austauschs, an dem Schüler auch voneinander lernen und sich gegenseitig fördern und fordern.
Themen wie der richtige Umgang im Online-Unterricht mit Schülern aller Klassenstufen, Meinungen über die von der Kultusministerin angepeilten Öffnungen der Schulen und Forderungen nach Fortbildungen für den Lehrkörper – das und vieles mehr erfahren Sie in diesem Studiointerview zur Corona-Schule.
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