03.06.2020 | Falschnachrichten und Verschwörungsmythen machen auch in Zeiten des Coronavirus keine Pause. Das gefährdet im schlimmsten Fall Menschenleben. Daher haben wir wichtige Antworten und Hilfestellungen zum Erkennen von Falschnachrichten zusammengestellt.
Im Netz verbreiten sich Falschnachrichten und Verschwörungsmythen rasend schnell. Auch zum Coronavirus sind viele Fragen, die Zweifel schüren sollen und Mythen im Umlauf. Das ist gefährlich, denn sie verstärken bestehende Unsicherheiten und Ängste. Und sorgen möglicherweise sogar für einen zu sorglosen Umgang mit dem Virus. In unserem FAQ beantworten wir daher besonders oft gestellte Fragen und liefern Einschätzungen zu weit verbreiteten Mythen. Und helfen, Falschnachrichten in wenigen Schritten zu erkennen.
Wie kommen die Zahlen der Covid-19-Infektionen zustande?
Ist das Virus gefährlicher als eine Grippewelle? Sterben nicht auch viele Menschen an Grippe? Warum gibt es da keine Schutzmaßnahmen?
Die Zahl der Todesfälle hängt davon ab, welche Personengruppe besonders von Infektionen betroffen ist. Sind viele Risikopatienten (ältere Personen, Vorerkrankungen) betroffen, muss von einer höheren Anzahl an Todesfällen ausgegangen werden. In Deutschland sind bislang eher jüngere Personen betroffen, im Verlauf der Epidemie muss aber damit gerechnet werden, dass auch in Deutschland die Todeszahlen steigen.
Welche Faktoren haben Einfluss auf den Krankheitsverlauf?
Auf welcher empirischen Basis treffen die Landesregierung und die Bundesregierung die Entscheidungen über Anti-Corona-Maßnahmen?
Fallen Masken für Mund und Nase unter das Vermummungsverbot?
Werden einzelne Maßnahmen an religiösen Feiertagen gelockert?
„Hausmittel“ gegen Corona?
Im Internet gibt es immer wieder betrügerische Angebote für spezielle Nahrungsergänzungsmittel, die angeblich eine Wirkung gegen das Corona-Virus oder Covid-19 haben. Auch hier gibt es keinen Nachweis, dass diese Mittel wirken. In einigen Fällen wie bei MMS besteht sogar eine erhebliche Gesundheitsgefahr. Auch das Gurgeln mit Chlorbleiche ist lebensgefährlich und hilft nicht gegen das Virus. Nicht so gefährlich aber ebenso völlig wirkungslos ist das gurgeln mit stark alkoholhaltigen Getränken. Kaufen Sie generell keine medizinischen Produkte oder Produkte mit vermeintlich medizinischer Wirkung von dubiosen Anbietern im Internet oder an der Haustür.
Hat die Bundesregierung die Corona-Pandemie vorhergesehen?
Solche Risikoanalysen sind aber keine Vorhersagen. Bund und Länder proben immer wieder in theoretischen und praktischen Übungen Extremereignisse. So fand 2018 unter anderem in Baden-Württemberg eine Stabsübung zu einer fiktiven Gasmangellage statt. Erfahrungen aus solchen Szenarien helfen dabei, bei realen Ereignissen schnell und effektiv agieren zu können.
Falschmeldungen erkennen
Erst denken – dann klicken
Falschmeldungen werden von Privatpersonen oft nicht böswillig verbreitet, sondern weil die Menschen sich Sorgen machen. Im Zweifel wird jedoch genau das Gegenteil erreicht. Falschmeldungen führen nämlich häufig dazu, dass Verunsicherung geschürt oder Panik verbreitet wird. Je emotionaler eine Meldung ist, umso häufiger wird sie verbreitet. Umso wichtiger ist es, sich daran nicht zu beteiligen und Ruhe zu bewahren. Besser löschen, als weiterverbreiten.
Quellen prüfen
Es hilft immer, fragwürdige Nachrichten mit zwei weiteren Quellen zu vergleichen. Informieren Sie sich bei den offiziellen Portalen von Bund und Ländern sowie bei den Medienangeboten der öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender und seriösen Tages- und Wochenzeitungen.
Halten Sie sich in den sozialen Netzwerken zudem an verifizierte Accounts (erkennbar an dem blauen Haken) und sehen Sie sich das Impressum einer Website an. Es sollte eine für die Website-Inhalte verantwortliche Person und eine vollständige Anschrift umfassen, nicht nur zum Beispiel eine anonyme Email-Adresse.
Manipulierte Bilder lassen sich mit Hilfe der Bilder-Rückwärtssuche überprüfen: Das Bild oder die Internetadresse werden dazu in eine Suchmaschine hochgeladen und man bekommt angezeigt, woher das Bild stammt.
Faktenchecks nutzen
Einige staatliche und private Organisationen und auch manche öffentlich-rechtliche Medien beschäftigen sich damit, einzelne Falschmeldungen konkret zu überprüfen und richtig zu stellen. Das Thema „Corona“ nimmt dabei immer breiteren Raum ein. Zu den Fakten-Checkern gehören zum Beispiel:
- Faktencheck des Bayerischen Rundfunks
- Fake-Ticker des Bayerischen Rundfunks
- Der Tagesspiegel: Die Schäbigen, die Tödlichen und die Saudummen
- Correctiv.org: Faktenchecks zu Corona-Meldungen
- Podcast der Bundeszentrale für politische Bildung zu Verschwörungstheorien
- Mimikama.at: Coronavirus: Die Eskalationsstufen der Falschmeldungen
- Die Kampagne EU vs. Disinfo des Europäischen Auswärtigen Dienstes
- WHO Myth busters, ein Angebot der Weltgesundheitsorganisation
- Podcast des Beauftragten der Landesregierung gegen Antisemitismus
Quelle: www.baden-wuerttemberg.de
Haben Sie Tipps?
Möchten Sie kommentieren?