05.08.2021 | Bei einer vor wenigen Wochen stattgefundenen Auktion erhielt das Städtische Museum Bruchsal den Zuschlag für eine Pendule aus dem 18. Jahrhundert.
Die Uhr stammt aus der Werkstatt des 1757 geborenen Bruchsaler Hofuhrmachers Franz Anton Könner. Es handelt sich um eine 44 Zentimeter hohe Kaminuhr mit trapezförmigem Korpus und emailliertem Zifferblatt, welches neben der Uhrzeit auch das Datum anzeigt.
Unterhalb der bronzenen, feuervergoldeten Draperien lässt sich seitlich ein Schwanendekor erkennen, welches unter dem Zifferblatt durch zwei Löwen ergänzt wird. Den oberen Abschluss bildet eine sitzende Frauenfigur, die aufgrund ihrer Kleidung als „Orientalin“ bezeichnet, auf einer Mandoline spielt.
Sowohl das Zifferblatt, als auch die rückseitig sichtbare Platine sind signiert und weisen Könner als Hofuhrmacher aus. Die Bruchsaler Hofuhrmacher wurden durch die fürstbischöfliche Hofkammer vorgeschlagen und vorm Fürstbischof bestellt.
Franz Anton Könner folgte in diesem Amt seinem Vater Johann Könner und war unter anderem mit der Wartung und dem Aufziehen der Zimmeruhren des Schlosses, zeitweise 23 an der Zahl, betraut sowie mit Reparaturen und Neuanfertigungen. Franz Anton Könner erhielt das Patent als Hofuhrmacher des Fürstbischofs Limburg-Stirum im Jahr 1785 und verblieb in diesem Amt des „horloger de la cour“ bis zu seinem Tod.
Für das Städtische Museum Bruchsal bedeutet dieser Neuzugang eine wertvolle Ergänzung unserer Sammlung von Uhren aus der Bruchsaler Uhrmacherfamilie Könner und bildet neben einer Standuhr, einem Offiziersreisewecker und einer großen Pendule aus dem Jahr 1770 das vierte Exponat in dieser Reihe.
Ab sofort ist die neu ersteigerte Uhr im Städtischen Museum zu besichtigen.
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