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Malteser Hilfsdienst e.V. Herzenswünsche Herzenswunsch-Krankenwagen Bruchsal
Nicolai Schmitteckert, Thomas Hartmann

Bruchsal | Der Mann, der „echte“ Herzenswünsche erfüllt (Archiv 2019)

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Icon-Stadtmagazin WILLI Malteser Hilfsdienst e.V. | Projekt „Herzenswunsch-Krankenwagen“
Malteser Hilfsdienst e.V. Herzenswünsche Herzenswunsch-Krankenwagen Bruchsal
Thomas Hartmann

Todkranken Menschen einen letzten Wunsch erfüllen: Genau das hat sich der Malteser Hilfsdienst e.V. in Bruchsal vorgenommen. Mit ihrem Projekt „Herzenswunsch-Krankenwagen“ geht die katholische  Hilfsorganisation neue Wege, um Nächstenliebe zu demonstrieren – nicht nur in der Adventszeit. Wir haben mit dem ehrenamtlichen Helfer Thomas Hartmann gesprochen.

Herr Hartmann, Sie engagieren sich bereits von Anfang an beim Projekt „Herzenswunsch-Krankenwagen“. Wie sind Sie dazu gekommen?

Ich bin seit 1988 Mitglied beim Malteser Hilfsdienst in Bruchsal. Meine Frau und mein 15-jähriger Sohn Fabian sind ebenfalls bei den Malteser aktiv. Ende 2015 beendete ich nach 25 Jahren meine Tätigkeit im Rettungsdienst. Als ich vom Herzenswunsch- Krankenwagen gehört habe, wollte ich aber unbedingt dabei sein und bin deshalb 2018 wieder eingestiegen.

Bei diesem Projekt geht es darum, totkranken Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen. Welche Wünsche können das sein?

Das kann fast alles sein. Wir begleiten Menschen, die sich in einer palliativen Situation befinden, mit dem Krankenwagen zu Veranstaltungen, ins Stadion, an ihren Lieblingsort oder auch einfach zu einem letzten Treffen mit ihren Freunden.

Wie entstand denn die Idee zum Projekt?

Das Projekt besteht schon seit längerer Zeit bei den Maltesern in Deutschland. 2018 sind wir dann auch in Bruchsal und Karlsruhe in diesem Bereich tätig geworden. Gemeinsam sind wir rund 20 ehrenamtliche Helfer, die gerne jederzeit für alle Menschen – egal welcher Herkunft oder Religion – diesen Dienst anbieten. Alle Mitarbeiter haben eine medizinische Ausbildung und eine besondere Schulung für das Projekt absolviert. Der Herzenswunsch-Krankenwagen wird durch Spenden finanziert und für die Betroffenen und ihre Familien entstehen keine Kosten.

In Bruchsal haben Sie bisher drei Fahrten organisiert. Sie waren bei zwei davon dabei. Wie war das für Sie?

Bei der ersten Fahrt begleitete ich eine Dame mit ihrem 8-jährigen Sohn ins Legoland nach Günzburg. Die Mutter wünschte sich einen schönen, erlebnisreichen Tag mit ihrem Sohn. Wir haben viele Fotos gemacht, damit ihr Sohn ein bleibendes Andenken an sie und den Tag hatte.

Meine zweite Fahrt führt mich mit einer Kollegin nach München zu einem Konzert von Andreas Gabalier. Eine 60-Jährige Frau war vergangenes Jahr, als sie noch gesund war, schon einmal mit ihren Töchtern bei einem Konzert des Schlager-Stars. Daraufhin haben sie sich gleich Karten für das diesjährige Konzert gekauft. Leider war es der Dame dieses Jahr aufgrund ihrer Krebserkrankung nicht möglich, die Fahrt nach München alleine zu bewältigen. Durch ihren behandelten Arzt wurde sie auf den Herzenswunsch-Krankenwagen aufmerksam gemacht. Nach einer rund vierstündigen Fahrt kamen wir im Olympiastadion München an, wo wir schon erwartet und herzlich empfangen wurden. Die Stimmung war atemberaubend und sehr emotional. Vor allem bei dem Lied „Amoi seg ma uns wieder“, indem es um das Wiedersehen nach dem Tod geht. Etwa 6 Wochen später erfuhren wir, dass die Frau verstorben war. Für mich sicherlich ein Grund, traurig zu sein – aber auch dankbar, dass ich dabei helfen konnte, ihren Herzenwunsch zu erfüllen.

Solche Geschichten machen sehr betroffen und das Projekt geht sicherlich auch an die Substanz. Wieso engagieren Sie sich trotzdem dafür?

Ich möchte unserem Slogan „Weil Nähe zählt“ mit meinem Handeln eine echte Bedeutung geben. Das Abschiednehmen nach einem erlebnisreichen Tag ist für mich natürlich sehr schwer. Die Menschen bedanken und verabschieden sich in dem sicheren Wissen, dass man sich nicht mehr wiedersehen wird. Aber mir persönlich bleiben viele schöne Momente mit den Patienten im Gedächtnis. Früher oder später kommt wohl auch für mich das letzte Abschiednehmen und ich wäre froh, wenn es dann Mitmenschen gäbe, die mir durch ihren ehrenamtlichen Einsatz meinen „letzten Wunsch“ erfüllen.

Text: Lidija Flick, Bilder: Malteser

Erstveröffentlichung in RegioMagazin WILLI 12/19

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