05.10.2020 | In der Nacht von 2. auf den 3. Oktober hat die Stadt Landsberg (Saalekreis) mit der Gemeinde Forst eine Partnerschaft auf Augenhöhe begründet. Im Beisein von Mitgliedern beider Hauptorgane haben die Bürgermeister beider Kommunen – Anja Werner (Landsberg) und Bernd Killinger (Forst) die Partnerschaftsurkunde bei einer kleinen Feierlichkeit im Gasthaus Löwen, in unmittelbarer Nähe des Landsberger Rathauses, unterzeichnet.
In ihrer Ansprache verwies Bürgermeisterin Anja Werner darauf, „dass der Stadtrat von Landsberg einstimmig der Begründung dieser Partnerschaft im 30. Jubiläumsjahr des Bestehens zugestimmt hat“. Gleiches gilt auch für den Forster Gemeinderat, wie Bürgermeister Bernd Killinger berichten konnte, der zusammen mit vier Mitgliedern von Gemeinderat und Verwaltung zum historischen Datum nach Landsberg gereist war und dort von Mitgliedern des Stadtrates und der Verwaltung – darunter auch alle Fachbereichsleiter und der Feuerwehrkommandant – empfangen wurde.
Ursprünglich war ein großer Festakt zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde vorgesehen gewesen. Zur Reise nach Landsberg hatten sich im Frühjahr rund 100 Forsterinnen und Forster angemeldet. Nachdem zwei Busse gebucht und gefüllt waren, wurde bereits eine Warteliste geführt. Kurz vor der Sommerpause musste die Fahrt schließlich coronabedingt abgesagt werden. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben. Die Fahrt soll nachgeholt werden.
Historisch betrachtet, war in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 von Bürgermeister Alex Huber (Forst) und Horst Weigt (Landsberg) die Patenschaftsurkunde unterzeichnet worden. Anlässlich von „30. Jahre Wiedervereinigung“ wurde die Patenschaft, die schon immer Elemente einer Partnerschaft getragen hatte, nun auch formal in eine solche umzuwandeln.
Der Rahmen der Zusammenarbeit hat sich zwischenzeitlich gänzlich verändert. War die Gemeinde Landsberg anfangs nur rund halb so groß wie Forst, so weist sie zwischenzeitlich fast die doppelte Einwohnerzahl auf, was sich auch an der Bezeichnung „Stadt“ erkennen lässt. Aus einer einseitigen Fürsorge nach der Wiedervereinigung hat sich zwischenzeitlich längst ein Miteinander unter gleichen entwickelt. Die beiden Kommunen stehen vor vergleichbaren Herausforderungen bei der Zukunftsgestaltung, was die beiden Bürgermeister veranlasst sich immer wieder auszutauschen, z. B. bei Themen wie Kinderbetreuung, Digitalisierung oder Bevölkerungsschutz.
Getragen wird das Miteinander schon heute durch einen Austausch auf der Vereinsebene. Diese Kontakte sollen helfen, um Fragestellungen des Ehrenamtes einer guten Bearbeitung zuzuführen, aber natürlich auch, um 30 Jahre nach der Wiedervereinigung das Verständnis für unterschiedliche Rahmenbedingungen, Lebenssituationen und Perspektiven zu stärken. In diesem Sinne ist die Umwandlung der Patenschaft in eine Partnerschaft ein Beitrag und ein Symbol für ein starkes und stabiles wiedervereinigtes Deutschland und ein Bekenntnis zum europäischen Gedanken von Friede und Wohlstand.
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